Die Bedeutung seltener Erden in der globalen Wirtschaft und insbesondere im Kontext der Energiewende nimmt zunehmend zu. Seltene Erden beziehen sich auf 16 chemische Elemente, darunter weit verbreitete Metalle wie Neodym und Dysprosium. Diese Elemente sind essentielle Komponenten für Technologien wie Elektromotoren und Windturbinen. Interessanterweise ist Neodym häufiger auf der Erde anzutreffen als Blei, während Yttrium und Holmium nicht wirklich selten sind. Seltenerd-Lagerstätten sind weltweit verstreut, und auch die Ukraine birgt viele dieser wertvollen Rohstoffe. In Regionen wie Charkiw und in den von Russland kontrollierten Gebieten sind beträchtliche Vorkommen zu finden, die unter anderem Eisen und Lithium umfassen. Laut sueddeutsche.de sichern sich die USA im Rahmen eines Rohstoffabkommens eine Beteiligung an diesen Bodenschätzen im Austausch für militärische Unterstützung.
Die Nachfrage nach selteneren Erden wird sich laut der Internationalen Energieagentur bis 2040 voraussichtlich um das Siebenfache im Vergleich zu 2020 erhöhen. Die schwelenden Konflikte und geopolitischen Spannungen in der Ukraine heizen die Debatte um die Rohstoffversorgung zusätzlich an, da 90 Prozent der verarbeiteten seltener Erdmetalle derzeit in China produziert werden.
Globale Initiativen zur Rohstoffsicherung
Um die eigene Rohstoffversorgung zu diversifizieren, planen Länder wie Australien die Unterzeichnung eines Abkommens über kritische Mineralien mit den USA noch in diesem Jahr. Diese Ankündigung kam nach einem Treffen zwischen dem australischen Premierminister Anthony Albanese und dem US-Präsidenten Joe Biden. Zudem hat die Minerals Security Partnership (MSP), ein Zusammenschluss von 14 Ländern und der EU, ein neues Finanzierungsnetzwerk vorgestellt, das darauf abzielt, die Lieferketten für kritische Mineralien zu stärken. Diese Partnerschaft soll Industrienationen mit ressourcenreichen Ländern verbinden und dabei helfen, die Abhängigkeit von einer einzigen Förderregion zu reduzieren, wie auf selteneerden.de berichtet wird.
Die Export-Import Bank of the United States hat außerdem 456 Millionen Dollar für die geplante Seltenerdmine Halleck Creek in den USA zugesagt. Diese Finanzierung soll die gesamten anfänglichen Kapitalausgaben des Unternehmens American Rare Earths abdecken. In Kanada erhält der Recyclingbetrieb Cyclic Materials 53 Millionen Dollar von Investoren, um seine Infrastruktur für Seltenerdrecycling in den USA und Europa auszubauen. Bereits bestehende Partnerschaften mit Namen wie BMW, Hitachi und Microsoft zeigen das hohe Interesse an einer nachhaltigen Rohstoffnutzung.
Herausforderungen und Ausblick
Die Internationale Energieagentur hat in ihrem Bericht „The Role of Critical Minerals in Clean Energy Transitions“ die entscheidende Rolle dieser Mineralien für den Übergang zu nachhaltigen Energien hervorgehoben. Elektroautos benötigen sechsmal mehr Mineralien als herkömmliche Autos, und die Nachfrage nach Lithium, Nickel und Kobalt wird in den nächsten Jahren rapide steigen. Zu den Herausforderungen gehören nicht nur die Sicherstellung einer stabilen Mineralienversorgung, sondern auch die Reduzierung von Emissionen bei der Mineralienproduktion, um die Klimavorteile nachhaltiger Technologien zu wahren.
Die IEA hat sechs Empfehlungen formuliert, um die Mineralienversorgung für die Zukunft sicherzustellen, die von Investitionen in neue Versorgungsquellen bis zur Stärkung internationaler Kooperationen reichen. Nur durch kollektive Anstrengungen können die Herausforderungen der Rohstoffversorgung bewältigt werden, wie in dem Bericht auf nachhaltigwirtschaften.at dargelegt.