Am 2. März 2025 wurde der iranische Wirtschaftsminister Abdolnaser Hemmati vom Parlament mit 182 Stimmen gegen 91 abgesetzt. Dieser Schritt fand im Kontext einer dramatischen wirtschaftlichen Lage statt, die von steigender Inflation und einem fallenden Rial geprägt ist. Während der Abstimmung verteidigte Präsident Masoud Pezeshkian Hemmati und betonte, dass die Herausforderungen nicht allein an einer Person festgemacht werden könnten.

Hemmati war seit sechs Monaten im Amt, als die Abgeordneten ihre Unzufriedenheit über die wirtschaftliche Lage zum Ausdruck brachten. Die Inflation in Iran beläuft sich auf alarmierende 35 %, ein Anstieg, der die Lebenshaltungskosten für viele Iraker unerträglich macht. Der Rial hatte sich seit 2015 drastisch entwertet – von 32.000 Rials pro Dollar auf inzwischen bis zu 930.000 Rials in Teheraner Wechselstuben.

Wirtschaftliche Misere und öffentliche Unzufriedenheit

Die Devaluation der Währung hat das öffentliche Vertrauen massiv erschüttert und zu wachsenden Protesten geführt. Viele Iraner haben begonnen, ihre Ersparnisse in ausländische Währungen umzuwandeln, was die Situation weiter verschärft. Laut parlamentarischem Sprecher Mohammad Bagher Qalibaf war das Mismanagement ein zentraler Grund für die Absetzung Hemmatis. Außerdem argumentierte Lawmaker Mohammad Qasim Osmani, dass die Probleme auf ein Budgetdefizit der vorherigen Regierung zurückzuführen seien.

Hemmati selbst hatte während seiner Amtszeit eine Reduktion der Inflation um 10 % angekündigt, jedoch ist die Inflationsrate weiterhin besorgniserregend hoch. Er gestand ein, dass die wirtschaftlichen Schwierigkeiten erheblich seien und warnte, dass die Stabilisierung der Wirtschaft Zeit brauchen würde.

US-Sanktionen und deren Auswirkungen

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Irans sind auch auf die anhaltenden internationalen Sanktionen zurückzuführen, die von den USA unter Präsident Donald Trump als Teil einer „maximalen Druck“-Politik eingeführt wurden. Diese Sanktionen zielen darauf ab, Iran vom globalen Handel abzuschneiden, was nicht nur den Kauf von Dollar-Banknoten, sondern auch den Handel mit Gold und Rohstoffen betrifft, die in Dollar notiert sind.

Steve Hanke, Professor für Angewandte Ökonomie, beschreibt die iranische Währung als in einer „Todesspirale“. Der offizielle Wechselkurs liegt bei 44.030 Rials für einen Dollar, während der Schwarzmarktpreis vorübergehend bei 112.000 Rials pro Dollar liegt. Solche Diskrepanzen führen zu gewaltigen Gewinnen für den Zugang zum offiziellen Devisenhandel und verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die iranische Regierung steht.

Probleme mit der Inflation und der Währungsabwertung sind nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern haben auch gesellschaftliche Implikationen. Die öffentliche Frustration wächst, und anti-regierungskritische Proteste nehmen zu, während die Menschen gegen das politische Establishment mobilisieren.

Die Absetzung von Hemmati markiert einen Wendepunkt für die Regierung von Präsident Pezeshkian, die trotz der Herausforderungen weiterhin zur Zusammenarbeit und Einheit aufruft, um die wirtschaftlichen Krisen anzugehen. In den kommenden Wochen bleibt abzuwarten, wie der Iran auf diese politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen reagieren wird.