Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) warnt vor einem potenziellen Streik auf den Baustellen im Landkreis St. Wendel und einem damit einhergehenden Fachkräftemangel. Ute Langenbahn, Bezirksvorsitzende der IG BAU Saar-Trier, bezeichnet die aktuelle Lage in der Bauwirtschaft des Kreises als äußerst problematisch.
Die Warnung resultiert aus dem drohenden Scheitern der Tarifrunde im Bauhauptgewerbe. Nach drei ergebnislosen Verhandlungstreffen liegt nun ein Schlichterspruch vor, den die Arbeitgeber bisher jedoch nicht akzeptieren wollen. Sollte diese Ablehnungshaltung fortbestehen, sieht Langenbahn einen Bau-Streik als unvermeidlich an.
Der Landkreis St. Wendel beherbergt laut Bundesagentur für Arbeit 65 Bauunternehmen mit insgesamt über 800 Beschäftigten. Doch die Gewerkschaft warnt davor, dass diese Fachkräfte die Baustellen verlassen könnten, sollte keine Lohnerhöhung erfolgen. Langenbahn warnt vor einer möglichen Abwanderung der Fachkräfte, die die Bauwirtschaft nachhaltig schwächen könnte.
Um dies zu verhindern, fordert die IG BAU die Bauunternehmen im Kreis St. Wendel auf, den Schlichterspruch anzunehmen und die Löhne entsprechend zu erhöhen. Dies sei eine entscheidende Phase für die Branche betont Langenbahn. Der Schlichterspruch sieht eine Lohnerhöhung von mindestens 250 Euro pro Monat ab Mai sowie weitere 4,15 Prozent innerhalb eines Jahres vor. Auch Auszubildende sollen von einer deutlichen Gehaltserhöhung profitieren, um den Bau als attraktiven Arbeitsplatz zu erhalten und neue Talente zu gewinnen.
Zusätzlich prognostiziert der Schlichter einen Anstieg im Wohnungsbau, was zu einer Steigerung der Aufträge und Umsätze im Hochbau führen könnte. Die IG BAU appelliert daher an die Bauunternehmen im Landkreis St. Wendel, die Bedeutung einer gerechten Entlohnung anzuerkennen und den Schlichterspruch anzunehmen, um einen Streik und Fachkräftemangel zu vermeiden.