Wirtschaft

Insolvenz des Modeversandhändlers Klingel: Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf

Ermittlungen gegen Klingel-Gruppe: Was steckt hinter der Insolvenz?

Die Klingel-Gruppe aus Pforzheim, einer der größten Versandhändler Deutschlands, hat Insolvenz beantragt, was zu einer gründlichen Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft Mannheim geführt hat. Die Insolvenz von Unternehmen, darunter auch ein bekannter Versandhändler, scheint sich in Deutschland im Jahr 2024 verstärkt zu manifestieren. Neben großen Namen in der Baubranche und dem Maschinenbau sind auch kleinere Firmen betroffen.

Die K – Mail Order GmbH & Co. KG, besser bekannt als Klingel, musste Ende Januar 2024 aufgrund von Insolvenz den Betrieb einstellen, nachdem kein Investor gefunden wurde. Über 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden bereits im August 2023 über die Insolvenz informiert. Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat das Verfahren übernommen und ermittelt nun im Zusammenhang mit Wirtschaftsstrafsachen.

Inzidenztracker

Bereits im Mai 2023 hatte die Klingel-Gruppe im 100. Jahr ihrer Gründung ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Gründe für die Insolvenz wurden unter anderem in der Konsumzurückhaltung seit dem Ukraine-Krieg sowie in gestiegenen Kosten für Katalogproduktion, Logistik und Versand gesehen. Im Jahr 2022 haben sich die Papierpreise verdoppelt, und auch Fracht- und Containerpreise sind erheblich gestiegen.

Das Traditionsunternehmen Klingel, 1923 in Pforzheim gegründet, bediente über 3,3 Millionen Kunden im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. Im Jahr 2021 lag der Umsatz noch bei knapp einer Milliarde Euro. Der genaue Gegenstand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und die konkreten Vorwürfe wurden nicht offengelegt, jedoch wird wegen Insolvenzdelikten ermittelt.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"