Wirtschaft

Innovationsforschung: EU hinter den USA – Auswirkungen und Lösungsansätze

Europas Innovationspolitik auf dem Prüfstand: Lösungen für die Mitteltechnologiefalle

Die Wettbewerbsfähigkeit Europas befindet sich in einer besorgniserregenden Situation, da der Kontinent in eine Mitteltechnologiefalle geraten ist. Dies manifestiert sich sowohl in den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung als auch in den Ergebnissen dieser Investitionen, die sich in Patenten, Unternehmensgründungen und letztlich in der gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsentwicklung widerspiegeln. Trotz des Ziels der EU, den Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt bis zum Jahr 2010 auf 3 Prozent zu steigern, wurden diese Erwartungen nicht erfüllt, da die Ausgaben heute nur bei 2,2 Prozent des BIP liegen.

Im Vergleich dazu betragen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den USA 3,5 Prozent des BIP, wobei signifikante Unterschiede innerhalb Europas bestehen. Insbesondere südeuropäische Volkswirtschaften wie Italien und Spanien investieren vergleichsweise wenig, während Deutschland mit 3,1 Prozent besser dasteht. Die Zusammensetzung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, wobei europäische Unternehmen weniger in diesen Bereich investieren als ihre US-amerikanischen Pendants.

Die Dominanz der Mitteltechnologiebereiche in Europa im Vergleich zu den Hightechsektoren in den USA zeigt sich deutlich, da europäische Unternehmen ähnlich viel in F&E in beiden Bereichen investieren, während US-Unternehmen hauptsächlich auf Hightechindustrien setzen. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass die Forschungsausgaben in den EU-Ländern langsamer gestiegen sind als in den USA, was auf ein generelles Zurückfallen der EU im technologischen Wettbewerb hindeutet.

Um dieser Situation entgegenzuwirken, sind Investitionen in bahnbrechende Innovationen erforderlich. Dabei könnte die Stärkung der Innovationskräfte in Europa durch eine umfassende Reform der Innovationspolitik und die Schaffung einer effektiven Förderung von Sprunginnovationen erfolgen. Amerikanische Innovationsagenturen wie die DARPA könnten dabei als Vorbild dienen. Es bedarf jedoch nicht nur erhöhter staatlicher Förderung, sondern auch einer Weiterentwicklung der privaten Kapitalmärkte, einer Flexibilisierung der Arbeitsmarktregulierung und der Beseitigung von Hindernissen für grenzüberschreitende wirtschaftliche Aktivitäten. Nur durch einen gemeinsamen und koordinierten Ansatz können europäische Unternehmen wieder im globalen Technologiewettbewerb erfolgreich sein.

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Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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