Wirtschaft

Indien auf dem Weg zur wirtschaftlichen Supermacht: Chancen und Herausforderungen der Modi-Regierung

Kann Indien China wirklich angreifen und die neue Werkbank der Welt werden?

Premierminister Modi strebt danach, Indien in ein entwickeltes Land zu verwandeln. Seine Hindu-nationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) hat im Wahlkampf Erfolg und sein Wahlsieg gilt als sicher. Modi betont, dass unter seiner Regierung der Aufstieg Indiens begonnen hat. Eine Rede im August 2022 versprach, dass Indien bis 2047 ein entwickeltes Land sein wird.

Das „Make in India“-Programm von Modi zielt darauf ab, Indien zu einem Produktionszentrum von Weltrang zu machen, vergleichbar mit China. Dies führte zu einem Anstieg ausländischer Direktinvestitionen seit 2014 um mehr als 40 Prozent. Große Unternehmen wie Microsoft, Toyota, Renault-Nissan und Samsung haben in Indien investiert. Der Westen umwirbt Indien als politischen und wirtschaftlichen Partner, da das Land seit Jahren mit etwa sieben Prozent wächst, im Gegensatz zu China, das 2023 nur 5,2 Prozent Wachstum verzeichnete.

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Experten glauben, dass Indien durch Urbanisierung und den Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen im verarbeitenden Gewerbe auf dem besten Weg ist, sich der Wirtschaftsnähe Chinas anzunähern. Die Sonderwirtschaftszonen und Anreize für Investoren ähneln dem Modell, das China einst erfolgreich angewendet hat. Mit einer Bevölkerung von 1,43 Milliarden Menschen und einer arbeitsfähigen Bevölkerung von knapp einer Milliarde hat Indien viele potenzielle Arbeitskräfte mit niedrigeren Lohnkosten als in China. Jedoch besteht ein Bildungsdefizit, insbesondere in technologischen und ingenieurwissenschaftlichen Berufen.

Trotz Fortschritten hat Indien noch mit Herausforderungen wie Smog, Korruption und hohen Zöllen zu kämpfen. Die EU verhandelt seit Jahren über ein Freihandelsabkommen mit Indien, das aufgrund von Meinungsverschiedenheiten schwierig ist. Mit Blick auf Erfolgsmodelle wie das Abkommen mit der EFTA-Gruppe hoffen Experten auf positive Entwicklungen nach den Wahlen zur Bewältigung dieser Probleme und zur Förderung des wirtschaftlichen Wachstums.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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