Wirtschaft

Handelskriegsgefahr: Finanzminister Lindner warnt vor Strafzöllen

Finanzminister Christian Lindner warnt vor einem eskalierenden Handelskonflikt mit China. Inmitten der Debatte über Strafzölle für chinesische Produkte warnt Lindner davor, dass Handelskriege nur Verlierer kennen und betont die Bedeutung des freien und fairen Welthandels. Diese Warnung erfolgte während des Treffens der G7-Finanzminister in Norditalien.

Die westlichen Industriestaaten, einschließlich der USA und der EU, suchen gemeinsam nach einer Antwort auf die chinesische Industriepolitik. Die Vereinigten Staaten haben bereits Sonderzölle auf Importe von Elektroautos, Halbleitern, Solarzellen und anderen chinesischen Produkten verhängt. Dies geschah aufgrund des Vorwurfs, dass China den Wettbewerb durch staatliche Subventionen erheblich verzerrt und gezielt Billigprodukte in die USA und Europa lenkt.

Die EU evaluiert auch die Verzerrungen auf dem Markt für Elektroautos durch China, hat jedoch noch keine Entscheidung über mögliche Strafzölle getroffen. Experten warnen vor möglichen Gegenmaßnahmen seitens Chinas, die europäische und US-amerikanische Automobilhersteller beeinträchtigen könnten. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) warnt vor einer unvorteilhaften Spirale von Reaktionen und Gegenreaktionen, die durch US-Zölle ausgelöst werden könnten.

Deutschland gerät unter dem Druck der internationalen Gemeinschaft, insbesondere der USA und Frankreichs, in die Diskussion über den Umgang mit China. Es wird betont, dass die demokratischen Industriestaaten geschlossen agieren müssen, um ihre industriellen Interessen zu verteidigen. Deutschland, eine erfolgreiche Exportnation, hat ein starkes Interesse an einem freien und regelbasierten Welthandel. Lindner unterstreicht die Notwendigkeit, objektiv auf chinesisches Dumping zu reagieren, entweder durch die Welthandelsorganisation oder durch koordinierte Maßnahmen. Lindner warnt vor einer zusätzlichen Fragmentierung der Weltwirtschaft, die nur Verlierer hervorbringen würde.