Die Wirtschaft in Baden-Württemberg zeigt eine besorgniserregende Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf den Export. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Südwestwirtschaft ein Exportminus von sieben Prozent. Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer für Baden-Württemberg sehen sich Unternehmen im internationalen Geschäft mit zunehmenden Handelshemmnissen konfrontiert. Im Vergleich zu 2019 haben 62 Prozent der Unternehmen eine Zunahme von Hürden im Handel festgestellt, während es 2014 noch 33 Prozent waren.
Besonders Sanktionen, Sicherheits- und Zertifizierungsanforderungen haben nach Angaben der Firmen zugenommen. Neben externen Faktoren wurden auch hausgemachte Hindernisse wie bürokratische Hürden aus Deutschland und Europa von vier von fünf Unternehmen beklagt. Diese erschweren nicht nur die Erholung der Exportumsätze, sondern schwächen auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im Südwesten, die bereits durch hohe Energiekosten und strukturelle Probleme belastet ist.
Die betroffenen Unternehmen kritisieren vor allem lange Genehmigungszeiten bei der Ausfuhrkontrolle und komplexe Verfahren bei der Zollabwicklung. Trotz der negativen Entwicklung im Export zu Beginn des Jahres deutet sich keine wirkliche Erholung an. Die IHK Region Stuttgart, zuständig für die Außenwirtschaft im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK), führt eine Umfrage durch, an der rund 230 im Ausland aktive Unternehmen aus dem Südwesten teilnehmen. Eine dringende Forderung besteht demnach im Abbau dieser bürokratischen Hürden in der Außenwirtschaft, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken und die Exportumsätze zu steigern.
