Der Ausbau des Hafens in Riesa sorgt weiterhin für Diskussionen, insbesondere unter den Anwohnern. Trotz der bestehenden Genehmigungen und Fördergelder gibt es Bedenken hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und der Lärmbelästigung. Laut MDR kommt kein Containerschiff mehr in den Hafen, seit 2020 ist der Hafen praktisch ungenutzt. Die Transportkosten über die Elbe sind um 30 Prozent teurer als über Straße oder Schiene. Dies schürt die Zweifel an der Rentabilität des Projekts, die auch vom sächsischen Rechnungshof geäußert wurden.
Der Hafen soll jedoch als wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die Logistik in der Region positioniert werden. Im Oktober 2023 wurde der Neubau eines kombinierten Verkehrsterminals (KV-Terminal) genehmigt. Dieses soll den Umschlag zwischen verschiedenen Verkehrsträgern ermöglichen und wird von der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) vorbereitet. Die Infrastruktur des bestehenden Terminals wird als unzureichend angesehen, bauliche sowie kapazitive Mängel wurden festgestellt, wie SMWA berichtet.
Geplante Erweiterungen
Das neue Terminal in Riesa wird eine Ladekapazität von bis zu 100.000 TEU aufnehmen können. Die geplante Eisenbahninfrastruktur sieht sechs Gleise vor sowie eine Umschlagfläche mit zwei Portalkranen. Der Ausbau ist Teil der Bemühungen, den Hafen als Logistik-Hub einzuführen und die Anbindung an norddeutsche Seehäfen zu verbessern. Zukünftige Entwicklungen im Transportnetz und Nachhaltigkeitsanforderungen könnten dabei eine bedeutende Rolle spielen.
Zusätzlich hat die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH festgestellt, dass es Anfragen von bestehenden Kunden gibt, die nach Kapazitätserhöhungen streben. Auch neue Unternehmen zeigen Interesse an einer Ansiedelung im Hafen. Diese Entwicklungen sind wichtig, um die lokale Wirtschaft zu fördern und die Position des Hafens innerhalb des sächsischen Binnenhafenverbunds zu stärken.
Nachhaltigkeit und Herausforderungen
Trotz der Pläne stehen den Verantwortlichen zahlreiche Herausforderungen bevor. Der Wasserstand der Elbe erweist sich immer wieder als problematisch für die Schifffahrt. Laut ISL müssen die Hafenentwicklungen auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet werden. Der Blick auf umweltfreundliche Transportlösungen gewinnt zunehmend an Bedeutung, während gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Projekts gesichert werden soll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Hafen Riesa mit seiner geplanten Infrastruktur für die Zukunft gut aufgestellt sein könnte. Dabei müssen jedoch sowohl die Anwohnerbedenken als auch die wirtschaftlichen Fragestellungen in die Planungen einfließen, um einen reibungslosen Ablauf und eine breite Akzeptanz in der Region zu gewährleisten.