Die aktuelle Marktsituation zeigt eine deutliche Veränderung im Anlegervertrauen. Nach zwei Boom-Jahren ist die Börse in eine neue Phase eingetreten. Die Abkürzung „FUD“ (Fear, Uncertainty, Doubt) beschreibt die vorsichtige Stimmung vieler Investoren. Besorgnis über die angekündigte Zollpolitik der neuen US-Regierung, unter Präsident Donald Trump, trägt zur Unsicherheit bei. Zölle werden zunehmend als Druckmittel für Verhandlungen wahrgenommen und können überraschend verhängt werden, was Fragen zu den Auswirkungen auf verschiedene Branchen und die Wirtschaft aufwirft. Diese unklare Lage hat den S&P 500 und den MSCI World in eine seitwärtige Bewegung gezwungen, während der Bitcoin um etwa zehn Prozent gefallen ist. Der Dax zeigt sich bisher jedoch relativ unbeeindruckt von den Marktbewegungen, wie Focus berichtet.
Aktuell erreichen die Goldpreise ein Rekordhoch und werden als sicherer Hafen von Investoren betrachtet. Am Montag wurde der Goldpreis zeitweise bei 2.830,74 Dollar je Feinunze gehandelt. Nachdem er bereits am Freitag einen ersten Rekord von über 2.800 Dollar erreicht hatte, zeigt sich die Anlegernachfrage als deutlich gestiegen. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auf die Sorgen über die Zollpolitik der US-Regierung zurückzuführen. Präsident Trump hat weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt, was die Marktteilnehmer beunruhigt. Diese Ungewissheit bezüglich der Handelsbeziehungen führt dazu, dass viele Investoren in Gold investieren, um sich abzusichern, so Finanzen.net.
Gold als Krisenwährung
Gold hat in den letzten Monaten an Anziehungskraft gewonnen. Die Citigroup geht davon aus, dass der Goldpreis innerhalb von drei Monaten die 3000-Dollar-Marke erreichen wird, während JP Morgan Private Bank ein Jahresendziel von 3150 Dollar pro Unze setzt. Im Jahr 2025 hätte Gold somit bereits einen Anstieg von nahezu zehn Prozent erzielt, was den geltenden Inflations- und Unsicherheitsdruck widerspiegelt. Als Teil dieser Thematik ist die Milliarden Dollar schwere Goldnachfrage durch Zentralbanken weltweit zu betrachtenden, insbesondere von jenen in Schwellenländern. Diese kaufen in großem Stil Gold, um sich gegen Inflation und eine schwächere Währung abzusichern, wie auf Finanzpraxis dargelegt wird.
Die hohe Volatilität an den Märkten könnte Anleger ebenfalls dazu anregen, strategisch zu planen. Kursrücksetzer können langfristig orientierten Anlegern als Nachkaufgelegenheit erscheinen. Zumal Abflüsse aus Gold-ETCs ein Sorgenkind darstellen. Über 6,5 Milliarden Euro flossen seit Jahresbeginn alleine aus diesen Produkten ab, was für die Investoren ein Indiz für die Unsicherheit im Markt wäre. Dennoch bleibt die grundlegende Nachfrage nach Gold stark, insbesondere in Hinblick auf die geopolitischen Spannungen und die hohe Inflation, die weiterhin als Haupttreiber für den Anstieg des Goldpreises gilt.