Russlands Gasriese Gazprom trifft auf schwierige Zeiten und verkündet einen Nettoverlust von 6,4 Milliarden Euro, was das erste mal seit 1999 bedeutet, dass das Unternehmen keine Gewinne erwirtschaftet. Diese Verluste haben auch Auswirkungen auf die gesamte russische Wirtschaft. Mit dem dringenden Bedarf an Kapital erwägt Gazprom den Verkauf von Immobilien in Moskau, darunter Bürogebäude, ein Parkplatz, Produktionshallen und sogar das „Imperial Park Hotel & SPA.“ Die offizielle Begründung für den Verkauf ist die Verlagerung von Unternehmen der Gazprom-Gruppe nach St. Petersburg.
Experten prognostizieren, dass die Einnahmen der russischen Wirtschaft langfristig nicht das Niveau vor dem Einbruch des Gasgeschäfts wiedererlangen werden können. Gazprom exportierte 2021 noch über 174 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Europa, während es 2023 nur noch 28,3 Milliarden Kubikmeter auslieferte. Dieser massive Rückgang könnte dazu führen, dass Gazprom sich verstärkt an China wendet, um neue Gas-Pipelines zu errichten. Doch selbst wenn China als Abnehmer einspringt, werden die Verluste vermutlich nicht vollständig ausgeglichen.
Die jüngsten Entwicklungen im Energiegeschäft stellen einen herben Rückschlag für Präsident Putin dar, der geplant hatte, Europa mit seinen Energieexporten zu dominieren. Diese Strategie sollte Europa vor dem Ukraine-Krieg unter Druck setzen und es von russischem Gas abhängig machen. Allerdings sind diese Pläne durch die aktuellen Ereignisse nicht aufgegangen. Der massive Einbruch im Energiesektor belastet nicht nur Gazprom, sondern auch die gesamte Wirtschaft Russlands, da die Einnahmen im Öl- und Gasgeschäft zurückgehen. Die erwarteten Sanktionen der EU gegen russisches LNG könnten die Situation weiter verschlimmern.
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