Wirtschaft

Gazprom in der Krise: Wie Putins Gasgeschäfte das wirtschaftliche Schicksal Russlands beeinflussen

Das Schicksal von Putins Gasgeschäft – eine bedrohte Einnahmequelle für Russland

Die russische Wirtschaft sieht sich mit den Auswirkungen der Milliardenverluste von Gazprom konfrontiert, einem einst profitablen Energieunternehmen, das nun in die roten Zahlen abgerutscht ist. Die Einnahmen aus Putins Gasgeschäften schwinden aufgrund der geringen Gasliefermengen nach Europa und der Auswirkungen der westlichen Sanktionen infolge des Krieges in der Ukraine. Gazprom verzeichnete im zweiten Jahr des Angriffskriegs gegen die Ukraine einen Nettoverlust von etwa 629 Milliarden Rubel, was umgerechnet 6,4 Milliarden Euro entspricht, und verzeichnete damit erstmals seit 1999 keine Gewinne.

Der massive Einbruch im Gasgeschäft hat bereits langfristige Auswirkungen auf die russische Wirtschaft. Im Jahr 2023 sanken die Erdgaslieferungen von Gazprom nach Europa drastisch im Vergleich zu den Exportmengen vor dem Ukraine-Krieg. Die Frage der Wiederherstellung dieser verlorenen Exportmengen stellt Experten vor eine große Herausforderung. Andrey Klepach, Chefökonom der staatlichen russischen Kreditinstituts VEB, äußerte Zweifel daran, dass diese Mengen in den nächsten zehn Jahren wiederhergestellt werden können.

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Im Bemühen, die gesunkenen Gasexporte auszugleichen, erwägt die russische Wirtschaft zwei Optionen: einen massiven Ausbau der Gas-Pipelines oder eine Steigerung der LNG-Exporte. Doch Letzteres würde ein äußerst ambitioniertes Unterfangen darstellen. Zudem plant Putin, das LNG-Geschäft in den nächsten Jahren zu erweitern, aber aufgrund von Sanktionen und drohenden weiteren Restriktionen könnten diese Pläne beeinträchtigt werden.

Die Zukunftsaussichten für Putins Gasgeschäft und damit für die russische Wirtschaft bleiben unsicher, da die Gasexporte weiterhin abnehmen. Obwohl LNG als potenzielle Einnahmequelle betrachtet wird, stehen Putin und Russland vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen aufgrund der instabilen Situation im Energieexportsektor.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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