Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr voraussichtlich keine großen Sprünge machen, aber es gibt Anzeichen für eine positive Wendung. Trotz eines schmalen Wachstums von 0,2 Prozent im ersten Quartal 2024 konnte die Wirtschaft knapp einer Rezession entkommen. Die aktuellen Frühindikatoren deuten auf eine vielversprechende Entwicklung hin, obwohl die anhaltende Pandemie, Kriege und der Energiepreisschock die idealen Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum bisher nicht geschaffen haben.
Die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone im April zeigten positive Signale. Der Index der S&P Global für die Eurozone stieg auf 51,7 Punkte, den höchsten Stand seit Mai 2023. In Deutschland stieg der entsprechende Einkaufsmanagerindex im April erstmals seit Juni 2023 über die Wachstumsschwelle auf 50,6. Der Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts, als wichtiger deutscher Frühindikator, verzeichnete ebenfalls den dritten Anstieg in Folge, was auf eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivität hindeutet.
Trotz dieser positiven Anzeichen bleibt die Auftragslage der Industrie ernüchternd und der Wohnungsbau weist noch keine Erholungstendenzen auf. Jedoch zeigen die Exportdaten eine Belebung im China-Geschäft an. Zudem erholt sich die Konsumlaune im Inland, was sich positiv auf die Wirtschaft auswirken könnte. Der Konsumklimaindex stieg im Mai überraschend deutlich an, und die Einzelhandelsdaten verzeichneten den größten Zuwachs seit November 2021.
Im zweiten Halbjahr 2024 könnten sich die Zinsperspektiven verbessern und somit die Geschäftsaussichten weiter stärken. Trotz der Herausforderungen bleibt die vorausschauende Botschaft der Indikatoren optimistisch: Eine weitere Rezession nach dem Rückgang im Jahr 2023 dürfte vermieden werden.