In der heutigen Zeit gilt der Eintritt in den Ruhestand mit Anfang sechzig für die meisten Arbeitnehmer als erstrebenswert. Allerdings äußern Finanzexperten und Bevölkerungsforscher Zweifel an der Machbarkeit dieses Ziels. Laut einer Analyse der BBC könnte das traditionelle Rentenalter von 65 Jahren aufgrund der steigenden Lebenserwartung, dem Rückgang sozialer Sicherheitsnetze und den steigenden Lebenshaltungskosten für die meisten Menschen unerreichbar sein.
Larry Fink, CEO der Investmentgesellschaft BlackRock, warnt in einem kürzlich veröffentlichten Brief an die Investoren vor den Herausforderungen des Ruhestands. Er betont, dass der Ruhestand heutzutage ein weitaus schwierigeres Unterfangen sei als vor 30 Jahren und in Zukunft noch anspruchsvoller werden dürfte. Dies resultiert vor allem aus der global gestiegenen Lebenserwartung von 67 auf 73 Jahre, wodurch bis 2050 jeder sechste Mensch 65 Jahre oder älter sein wird.
Experten, wie die Professorin für Bevölkerung und Gesundheit an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, Rebecca Sear, führen an, dass zwar die Lebenserwartung kontinuierlich zugenommen hat, das Renteneintrittsalter jedoch nicht entsprechend angepasst wurde. Dies führt dazu, dass in immer mehr Ländern mehr Menschen aus dem Arbeitsleben ausscheiden als neue Arbeitskräfte eintreten. Diese Diskrepanz könnte dazu führen, dass viele Arbeitnehmer weltweit gezwungen werden, über das traditionelle Rentenalter hinaus zu arbeiten.
Die finanzielle Absicherung im Alter steht ebenfalls vor Herausforderungen. Viele Rentner verfügen entweder über unzureichende persönliche Ersparnisse oder sind vollständig auf die gesetzliche Rente angewiesen. Zusätzlich schwindet der traditionelle Generationenreichtum als potenzielle finanzielle Unterstützung. In dieser Situation könnten viele Menschen gezwungen sein, länger zu arbeiten, um eine sichere Altersvorsorge aufzubauen.