Rückläufige Finanzlage: Deutschlands Kommunen in Sorge

Die Finanzsituation in vielen Kommunen Deutschlands bereitet den Kämmerern zunehmend Sorge. Eine aktuelle Erhebung im Auftrag der staatlichen Förderbank KfW zeigt, dass gut ein Drittel der befragten Städte, Gemeinden und Landkreise ihre Finanzlage als „mangelhaft“ bewerten. Dieser Wert ist um sechs Prozentpunkte höher als in der vorherigen Erhebung. Nur noch 17 Prozent der Kommunen geben an, eine „sehr gute“ oder „gute“ Finanzlage zu haben – ein Rückgang im Vergleich zur vorherigen Untersuchung.

Die Herausforderungen, denen die Kommunen gegenüberstehen, sind vielfältig. Steigende Personalkosten, höhere Energiekosten und wachsende Anforderungen im Bereich des Klimaschutzes tragen zur finanziellen Belastung bei. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten und anhaltenden Krisen hinterlassen Spuren in der Stimmungslage der Kommunen. Laut KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib sind neun von zehn Kommunen pessimistisch hinsichtlich der Entwicklung ihrer Finanzlage in den nächsten fünf Jahren.

In Bezug auf die zukünftige Finanzlage sind die Erwartungen der Kommunen pessimistisch. Keine der 799 befragten Kommunen erwartet eine „sehr vorteilhafte“ Entwicklung in den nächsten fünf Jahren. Der Investitionsstau in den Kommunen nimmt zu, sei es bei Straßen, Schulen, Sportanlagen oder Verwaltungsgebäuden. Der Rückstand bei den notwendigen Investitionen, um die Infrastruktur auf den aktuellen Stand zu bringen, beläuft sich laut Schätzungen auf über 186 Milliarden Euro – ein Anstieg um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.