Ab März 2025 werden viele Senioren mit deutlichen Einschnitten bei ihren Renten rechnen müssen. Grund dafür sind die geänderten Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung, die aufgrund eines gestiegenen kassenindividuellen Zusatzbeitrags zur gesetzlichen Krankenversicherung wirksam werden. Diese Erhöhung des Zusatzbeitrags ist bereits seit dem 1. Januar 2025 in Kraft, jedoch müssen Rentner die Auswirkungen erst zwei Monate später spüren. Für die Monate Januar und Februar 2025 werden die Krankenversicherungsbeiträge noch auf Grundlage des bisherigen Beitrags berechnet, wie inFranken berichtet.

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) informiert ihre Mitglieder über die Erhöhung in der Regel über die Kontoauszüge. Schriftliche Bescheide werden hingegen nur in Ausnahmefällen verschickt. Angesichts der gewaltigen finanziellen Veränderungen ist es für viele Rentner wichtig, sich frühzeitig einen Überblick über ihre neue finanzielle Situation zu verschaffen.

Änderungen bei der Pflegeversicherung

Zusätzlich zu den Änderungen beim Zusatzbeitrag wird der Beitragssatz in der gesetzlichen Pflegeversicherung um 0,2 Prozentpunkte angehoben, von 3,4 Prozent auf 3,6 Prozent. Diese Erhöhung müssen die Rentner selbst tragen. Allerdings werden diese höheren Pflegeversicherungsbeiträge im ersten Halbjahr 2025 nicht sofort abgezogen. Die Anpassung erfolgt nur nachträglich im Rahmen der Rentenanpassung zum 1. Juli 2025. Die betroffenen Senioren erhalten automatisch eine Rentenanpassungsmitteilung, die sie voraussichtlich im Juni und Juli 2025 erreichen wird Deutsche Rentenversicherung.

Bis zur Rentenanpassung im Juli 2025 gilt der alte Beitragssatz von 3,4 Prozent oder 3,05 Prozent. Ab Juli 2025 müssen die Rentner, abhängig von ihrer familiären Situation und Anzahl der Kinder, mit folgenden Abzügen rechnen:

Familienstatus Alte Beitragssätze bis Juni 2025 Neue Beitragssätze ab Juli 2025
Ohne Kind (mit Kinderlosenzuschlag) 4,0 Prozent 4,2 Prozent
Mit einem Kind 3,4 Prozent 3,6 Prozent
Mit zwei Kindern unter 25 Jahren 3,15 Prozent 3,35 Prozent
Mit drei Kindern unter 25 Jahren 2,9 Prozent 3,1 Prozent
Mit vier Kindern unter 25 Jahren 2,65 Prozent 2,85 Prozent
Ab fünf Kindern unter 25 Jahren 2,4 Prozent 2,6 Prozent

Finanzielle Auswirkungen auf Rentner

Die Auswirkungen der steigenden Beiträge zur Pflegeversicherung sind nicht zu unterschätzen. Rentner zahlen weiterhin Beiträge an die Krankenkassen, auch wenn ihre Renten aufgrund der Änderungen voraussichtlich sinken werden. In der gesetzlichen Krankenversicherung sind Rentner in der Solidargemeinschaft und die Beiträge richten sich nach dem Einkommen, während privat Krankenversicherte einkommensunabhängige Beiträge zahlen. Diese Wechselwirkungen sind für viele Senioren von existenzieller Bedeutung, insbesondere da die finanziellen Mittel oft begrenzt sind Finanztip.

Eine Beispielrechnung verdeutlicht die Belastungen: Ein Rentner mit einer Bruttorente von 1.000 Euro zahlt ungefähr 146 Euro für die Krankenversicherung, einschließlich einer Zusatzbeiträge. Wenn die neuen Pflegeversicherungsbeiträge ab Juli 2025 in Kraft treten, müssen Rentner je nach Familienstand mit einem entsprechenden zusätzlichen Abzug rechnen. Dies lässt sich leicht durch Nachweise der Elterneigenschaft in den entsprechenden Unterlagen der Rentenversicherung überprüfen.

Die aktuellen Änderungen bei den Beiträgen zur Pflege- und Krankenversicherung zeigen, wie wichtig es für Rentner ist, sich rechtzeitig über ihre Finanzen zu informieren und sich auf die neuen Gegebenheiten vorzubereiten. Die Verantwortung liegt nicht nur bei den Versicherern, sondern auch bei jedem einzelnen Rentner, aktiv zu handeln.