Im Vatikan stehen die Zeichen auf Veränderung, während Papst Franziskus aufgrund einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt wird. Der Gesundheitszustand des 88-jährigen Papstes ist kritisch; er leidet unter asthmatischer Atemnot und benötigt große Mengen Sauerstoff. Trotz dieser Herausforderungen bleibt er jedoch für die Amtsgeschäfte zuständig. Wie die Remszeitung berichtet, gilt ihm die Aufmerksamkeit der Welt, da es unklar bleibt, ob er zurücktreten möchte, ähnlich wie sein Vorgänger Benedikt XVI., der 2013 von seinem Amt zurücktrat.
Wenn ein Papst aufgrund schwerer Krankheit oder Bewusstlosigkeit nicht mehr in der Lage ist, seine Amtsgeschäfte auszuführen, fehlen im Gegensatz zu Regelungen für den Tod oder Rücktritt des Papstes klare Vorschriften. Papst Franziskus hatte zwar 2022 ein Rücktrittsschreiben verfasst, dessen Inhalt jedoch nicht bekannt ist. Im Fall eines Rücktritts muss dies jedoch aus freien Stücken und „ordnungsgemäß erklärt“ werden. Die Abläufe im Vatikan bleiben während seines Krankenhausaufenthalts weiterhin regulär; Kardinal Pietro Parolin, der Staatssekretär, leitet die Geschäfte in seiner Abwesenheit.
Gesundheitszustand und Krankenhausaufenthalt
Am Sonntag wurde berichtet, dass Franziskus bei Bewusstsein ist und gut geschlafen hat. Dennoch bildet sein Gesundheitszustand eine ernsthafte Herausforderung. Es ist nun zehn Tage her, dass er hospitalisiert wurde, was an den längeren Aufenthalt von 2021 nach einer Darmoperation erinnert. Während seiner Abwesenheit delegiert der Papst das Tagesgeschäft an ein Team, und Erzbischof Rino Fisichella leitete kürzlich einen Gottesdienst im Petersdom, der zu Ehren von Franziskus abgehalten wurde.
Interessanterweise sieht das kirchliche Gesetz keine klare Regelung vor, was geschieht, wenn ein Papst erkrankt. Vorschläge zur Schließung dieser Gesetzeslücke wurden bereits im Jahr 2021 vorgelegt. Sollte der Papst vorübergehend handlungsunfähig sein, könnte das Kardinalskollegium eine Kommission zur Regierungsführung einsetzen. Überdies ist angedacht, dass alle sechs Monate eine medizinische Untersuchung des Papstes stattfindet.
Der Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche
Papst Franziskus, der seit dem 13. März 2013 im Amt ist, gilt als Nachfolger des Apostels Petrus und als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Der Titel „Papst“ ist nicht nur eine formale Bezeichnung, sondern umfasst auch die Rolle als Stellvertreter Christi auf Erden und Souverän des Staates Vatikanstadt. Bei einem Rücktritt oder Tod des Papstes wird der Camerlengo, derzeit Kardinal Kevin Farrell, die Verwaltung und Finanzen des Heiligen Stuhls übernehmen, während der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, keine zusätzlichen Aufgaben während der Krankheit des Papstes hat.
Der Papst führt die Geschäfte der Kirche mit umfassenden Kompetenzen und durch das Konklave wird er von wahlberechtigten Kardinälen gewählt. Das Papsttum hat sich aus der Tradition der frühen Kirche entwickelt und ist tief verwurzelt in Dogmen, wie der Unfehlbarkeit des Papstes bei ex-cathedra-Entscheidungen.
Angesichts der aktuellen Situation wird es spannend sein, wie sich die Ereignisse entfalten. Der Gesundheitszustand von Papst Franziskus ist nicht nur von persönlichem Interesse, sondern betrifft die gesamte katholische Kirche und ihre Zukunft.