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Paneuropäische Pensionsprodukte: Warum Pepps hierzulande nicht beliebt sind

Die "Pepp-Verordnung", die am 25. Juli 2019 in der EU veröffentlicht wurde und die seit 2022 die Einführung paneuropäischer privater Pensionsprodukte ermöglichen soll, zeigt nach über zwei Jahren ihrer Anwendbarkeit, dass trotz politischer Bemühungen nur der slowakische Anbieter Finax in vier Ländern aktiv ist und somit die private Pensionsvorsorge bislang nur begrenzt vorankommt.

Das Paneuropäische Private Pensionsprodukt, abgekürzt Pepp, hat es bis heute nicht geschafft, breite Akzeptanz zu finden. Obwohl es seit 2022 marktfähig ist, bietet bisher nur ein Anbieter, das slowakische Fintech Finax, entsprechende Produkte in mehreren europäischen Ländern an. Dieser Artikel beleuchtet die bisherige Entwicklung und die Herausforderungen, die das Pepp-Programm mit sich gebracht hat, sowie die künftigen Perspektiven für die private Altersvorsorge in Europa.

Der Anstoß zur Schaffung von Pepp

Die Idee hinter dem Paneuropäischen Privaten Pensionsprodukt wurde im Jahr 2019 ins Leben gerufen, als die „Verordnung (EU) 2019/1238“ im EU-Amtsblatt veröffentlicht wurde. Dieser Schritt war das Ergebnis langer politischer Diskussionen, die das Ziel verfolgten, ein einheitliches Produkt zur Förderung der privaten Altersvorsorge in ganz Europa zu schaffen.

Fragmentierung des Angebots

Obwohl die rechtlichen Rahmenbedingungen nun seit einiger Zeit bestehen, bleibt die Liste potenzieller Anbieter spärlich. Derzeit sind im zentralen Pepp-Register der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa nur Einträge von Finax zu verzeichnen, die ihre Produkte unter anderem in der Slowakei, Tschechien, Kroatien und seit neuestem auch in Polen anbieten. Trotz des ursprünglichen Ziels, ein vielfältiges Angebot zu schaffen, ist das Pepp-Angebot stark fragmentiert und beschränkt sich bislang auf ein Unternehmen.

Kritik am Produktdesign

Die Skepsis gegenüber dem Pepp-Produkt hat sich unter den Fachleuten und der Branche seit seiner Einführung kaum verändert. Schon zu Beginn wurden kritische Stimmen laut, die das Produktdesign als unzureichend erachteten. Diese Bedenken drehen sich häufig um den Mangel an Vielfalt und Flexibilität, die das Pepp den Verbrauchern bieten kann. Vor allem die Möglichkeit, aus alternativen Anlageoptionen zu wählen, wurde als unzureichend bewertet.

Warum ist Pepp wichtig für die Gesellschaft?

Das Pepp-Programm sollte ursprünglich dazu beitragen, die private Altersvorsorge in Europa zu stärken. Angesichts der demografischen Veränderungen und der steigenden Anzahl von Menschen, die auf privates Vermögen zurückgreifen müssen, ist eine verlässliche Altersvorsorge essentiell. Ein erfolgreiches Pepp würde nicht nur den betroffenen Personen zugutekommen, sondern könnte auch einen positiven Einfluss auf die gesamte Wirtschaft haben, indem es mehr Investitionen in den Finanzmarkt lenkt.

Fazit und Ausblick

Die bisherige Entwicklung des Paneuropäischen Privaten Pensionsprodukts zeigt, dass eine umfassende Akzeptanz noch auf sich warten lässt. Die Herausforderung für die Anbieter wird darin bestehen, Lebensqualität und Sicherheit zu versprechen und gleichzeitig die Skepsis der Verbraucher zu überwinden. Um das Ziel einer breiten Nutzung zu erreichen, sind sowohl verbesserte Produktangebote als auch umfassende Aufklärung der Verbraucher erforderlich. Nur durch gezielte Maßnahmen kann das Pepp möglicherweise seinen Platz in der Zukunft der Altersvorsorge finden.

Lebt in Hameln und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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