Finanzen

Neuer Boeing-Chef Ortberg soll Qualitätskrise bewältigen

Boeing hat trotz schwacher Quartalszahlen und einem höheren Verlust die Aktie nach der Ernennung des neuen Chefs Kelly Ortberg am 31. Juli 2024 vorläufig um über drei Prozent steigen lassen, während das Unternehmen weiterhin unter Druck steht, die Qualitätskontrollen zu verbessern und die Produktion seiner 737-Serie nach einer anhaltenden Krise auszubauen.

Die Boeing Company, ein bedeutender Akteur im Bereich Flugzeugbau, steht vor großen Herausforderungen, während das Unternehmen einen neuen Geschäftsführer, Kelly Ortberg, vorstellt. Ortberg, der zuvor an der Spitze von Rockwell Collins tätig war, wird am 8. August das Ruder übernehmen. Diese Personalie weckt Hoffnungen auf einen Neuanfang in einer Zeit, in der Boeing dringend Qualitätsprobleme beheben muss.

Dauerkrise seit den 737-Max-Abstürzen

Seit den tragischen Abstürzen zweier 737-Max-Jets vor mehr als fünf Jahren, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen, ist Boeing in einer Krise gefangen. Diese Vorfälle führten zu einem über 20-monatigen Produktionsstopp für die 737-Max-Modelle. Aufgrund von weiteren Problemen mit anderen Flugzeugtypen sieht sich Boeing zunehmend dem Wettbewerber Airbus gegenüber unter Druck, seine Produktionskapazitäten anzupassen und die Sicherheitsstandards zu erhöhen.

Aktuelle Quartalszahlen sind enttäuschend

Im jüngsten Quartal hat Boeing die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlt. Der Umsatz belief sich auf knapp 16,9 Milliarden Dollar, was 15 Prozent weniger als im Vorjahr entspricht und weit unter den prognostizierten 17,4 Milliarden Dollar liegt. Die Produktionszahlen der Verkehrsflugzeug-Sparte fielen um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was zu einem Rückgang der Erlöse auf rund sechs Milliarden Dollar führte. Als Folge dieser Entwicklung meldete Boeing einen Verlust von 1,44 Milliarden Dollar, im Vergleich zu einem Verlust von 149 Millionen Dollar im Vorjahr.

Auswirkungen auf die Luftfahrtbranche

Die Entwicklungen bei Boeing haben auch Auswirkungen auf Airlines wie Southwest und Ryanair, die ihre Expansionspläne aufgrund der Produktionsprobleme von Boeing einschränken mussten. Anfang des Jahres, als ein Rumpfteil einer 737-9 Max von Alaska Airlines brach, intervenierte die US-Luftfahrtbehörde FAA und setzte eine Produktionsgrenze von 38 Maschinen pro Monat. Boeing hatte zuvor angestrebt, die Produktion auf 50 Flugzeuge pro Monat zu erhöhen, um die bestehenden Lieferverzögerungen aufzuarbeiten.

Aktienkurs zeigt Reaktionen der Investoren

Trotz der schweren Krise hat der Aktienkurs von Boeing im vorbörslichen Handel um bis zu drei Prozent zugenommen, was auf die Hoffnung der Investoren auf eine positive Wende hinweist. Der Kurs stieg zeitweise um 2,56 Prozent auf 191,64 US-Dollar, was zeigen könnte, dass Marktteilnehmer optimistisch auf die Führung von Kelly Ortberg blicken.

Fazit: Ein herausfordernder Weg vor Boeing

Die bevorstehenden Monate werden entscheidend für Boeing sein. Mit einem neuen Geschäftsführer an der Spitze wird erwartet, dass Ortberg an maßgeblichen Stellen Impulse geben kann, um das Vertrauen in die Marke wiederherzustellen. Gleichzeitig ist es von äußerster Wichtigkeit, die Qualitätssicherung zu verbessern, um das Unternehmen auf den Weg zu nachhaltigem Wachstum und Erfolg zurückzuführen.

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