Finanzen

Kindergeld vs. Kinderfreibetrag: Wer profitiert mehr von staatlicher Unterstützung?

Kindergeld oder Kinderfreibetrag - die Entscheidung mit finanziellen Folgen

Bei der Frage, ob Kindergeld oder Kinderfreibetrag die bessere Option ist, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Grundsätzlich haben alle Eltern von minderjährigen Kindern Anspruch auf Kindergeld. Dies gilt auch für Pflege- und Adoptivkinder. Dabei kann auch Groß- oder Stiefeltern das Kindergeld zustehen, wenn das Kind in ihrem Haushalt lebt oder sie unterhaltspflichtig sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Kindergeld nicht automatisch ausgezahlt wird. Eltern müssen nach der Geburt des Kindes einen Antrag bei der Familienkasse stellen und den Geburtsschein vorlegen. Das Kindergeld beträgt seit 2023 250 Euro pro Kind und Monat, was einer deutlichen Erhöhung im Vergleich zu früher entspricht.

Neben dem Kindergeld gibt es den Kinderfreibetrag, der die steuerliche Belastung von Familien reduziert. Der Kinderfreibetrag liegt seit 2023 bei 6384 Euro pro Kind. Zusätzlich gibt es den Freibetrag für Betreuung, Erziehung und Ausbildung in Höhe von 2928 Euro. Diese Freibeträge gelten für jedes Kind und werden regelmäßig neu festgelegt. Die Verteilung des Freibetrags hängt vom Familienstand und der Steuerklasse ab. Verheiratete Paare in Steuerklasse vier können den Freibetrag hälftig aufteilen, während bei anderen Konstellationen der gesamte Freibetrag einem der Partner zusteht.

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Es ist nicht möglich, sowohl Kindergeld als auch Kinderfreibetrag für dasselbe Kind zu erhalten. Das Finanzamt verrechnet die beiden Maßnahmen im Rahmen der Steuererklärung und führt eine sogenannte Günstigerprüfung durch. Dabei wird ermittelt, ob die Familie durch den Kinderfreibetrag und den Freibetrag für Betreuung, Erziehung und Ausbildung mehr Steuerentlastung erhält als durch das Kindergeld. In manchen Fällen kann sich der Kinderfreibetrag als vorteilhafter erweisen. Ein Beispiel hierfür ist, dass verheiratete Eltern rund 85.000 Euro im Jahr verdienen müssen, damit der Steuervorteil durch den Kinderfreibetrag höher ist als die Auszahlung des Kindergeldes.

Lebt in Bremen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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