Finanzen

John Swinney neuer Regierungschef von Schottland: Wird er die Herausforderungen meistern?

Eine turbulente Amtsübernahme: Welche Herausforderungen warten auf John Swinney als neuer Regierungschef in Schottland?

Nach dem Rücktritt von Humza Yousaf wird John Swinney neuer Regierungschef von Schottland. Das Regionalparlament in Edinburgh wählte den Vorsitzenden der Unabhängigkeitspartei SNP zum Nachfolger von Yousaf, der nach dem Bruch der Regierungszusammenarbeit mit den Grünen das Amt abgegeben hatte. Swinney bringt viel Erfahrung mit, da der 60-Jährige jahrelang Stellvertreter von Regierungschefin Nicola Sturgeon war. Die offizielle Ernennung durch König Charles III. steht noch aus, wird aber als Formalie betrachtet.

Die nächste Parlamentswahl in Schottland ist für Mai 2026 geplant, obwohl mehrere Oppositionsparteien eine vorgezogene Neuwahl fordern. John Swinney übernahm die Position des Parteichefs der Schottischen Nationalpartei (SNP) ohne Gegenkandidaten. Er ist bereits der dritte Regierungschef innerhalb von 14 Monaten. Sein Vorgänger Yousaf trat Ende März 2023 zurück, nachdem Nicola Sturgeon überraschend zurückgetreten war.

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Die SNP hat das Recht, einen Kandidaten für das Amt des „First Minister“ aufzustellen, obwohl sie keine Mehrheit im Regionalparlament besitzt. Die Grünen, die ebenfalls Unabhängigkeit von Großbritannien und den Wiedereintritt in die EU anstreben, enthielten sich bei der Wahl, um Swinneys Amtsantritt nicht zu blockieren. Trotz des Vertrauensverlusts in Yousaf behielten sie das Vertrauen in die SNP.

John Swinney steht vor schwierigen Aufgaben als neuer Regierungschef. Die SNP erlebte Rückschläge, unter anderem wurde ein liberaleres Gendergesetz durch ein Veto der britischen Zentralregierung blockiert. Soziale Probleme wie die hohe Zahl der Drogentoten bleiben ungelöst, und eine Affäre um die SNP-Finanzen sorgt für weitere Herausforderungen. Peter Murrell, Ehemann von Nicola Sturgeon und ehemaliger SNP-Generalsekretär zuständig für die Parteifinanzen, wurde wegen Veruntreuungsvorwürfen angeklagt.

Lebt in Bremen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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