Die deutsche Wirtschaft hat zu Jahresbeginn wieder etwas Tritt gefasst, was auf einen möglichen allmählichen Aufschwung der größten Volkswirtschaft Europas hindeutet. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal leicht um 0,2 Prozent gewachsen, gestützt durch Exporte und gestiegene Bauinvestitionen. Die Behörde bestätigte diese vorläufigen Angaben, und die Deutsche Bundesbank schätzt, dass auch im zweiten Quartal ein weiterer Anstieg der Wirtschaftsleistung zu erwarten ist.
Ruth Brand, die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, erklärte, dass das Wachstum im ersten Quartal hauptsächlich durch die gestiegenen Bauinvestitionen und einen Anstieg der Exporte getragen wurde. Trotzdem gingen die privaten Konsumausgaben zurück. Die Hoffnungen für die Zukunft liegen vor allem auf einem möglichen Anstieg des Privatkonsums durch höhere Löhne und eine abgeschwächte Inflation. Eine geringere Inflation kann die Konsumlust steigern.
Volkswirte erwarten jedoch für das Gesamtjahr kein starkes Wirtschaftswachstum. Die „Wirtschaftsweisen“ prognostizieren lediglich ein Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent. Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft wird von einer schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage geprägt sein. Im vergangenen Jahr rutschte Deutschland mit einem Minus von 0,2 Prozent preisbereinigt in eine leichte Rezession, hauptsächlich aufgrund der Abkühlung der Weltkonjunktur, hoher Energiepreise, gestiegener Zinsen, Fachkräftemangel und Bürokratieproblemen.