Finanzen

Doppelstrukturen und Reformstau: Hans-Werner Sinn analysiert das deutsche Wirtschaftswachstum

Der renommierte Wirtschaftsexperte Prof. Hans-Werner Sinn äußerte sich in einem Gespräch kritisch zu den wirtschaftspolitischen Ansichten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Sinn bezeichnete Habecks Blick auf die Welt als „ökonomischen Unsinn“. Habeck führt geringes Wirtschaftswachstum auf eine angeblich zu schwache Investitionstätigkeit des Staates zurück und schlägt vor, die Schuldenbremse zu lockern, um staatliche Investitionen zu erhöhen. Prof. Sinn hält diesen Ansatz für falsch und gefährlich. Er argumentiert, dass staatliche Investitionen nicht aus dem Nichts kommen können und dass eine solche Vorgehensweise den privaten Sektor belasten und zu höheren Zinsen führen würde.

Weiterhin äußerte sich Prof. Sinn zur deutschen Klimapolitik. Er betonte, dass eine Vielzahl von Maßnahmen zur Senkung der Nachfrage nach fossilen Energien wenig Einfluss auf die Weltenergieproduktion haben, solange die Förderung dieser Energieressourcen ungebremst fortgesetzt wird. Sinn kritisierte auch die Abschaltung der Kernkraftwerke in Deutschland als sinnlose Politik angesichts des weltweiten Trends zum Bau neuer Atomkraftwerke.

Darüber hinaus sprach Prof. Sinn über die Finanzierung von Mehrausgaben, wie sie aktuell von Verteidigungsminister Boris Pistorius für die Ukraine gefordert werden. Er betonte die begrenzten Ressourcen und machte deutlich, dass Entweder-oder-Entscheidungen getroffen werden müssen – entweder durch Steuererhöhungen oder Kürzungen bei den Sozialausgaben. Sinn lehnte Steuererhöhungen jedoch ab und forderte stattdessen eine kritische Überprüfung und Optimierung der Sozialleistungen, insbesondere in Bezug auf das Bürgergeld.

Abschließend betonte Prof. Sinn die Notwendigkeit einer aktivierenden Sozialpolitik, die Menschen dazu ermutigt, zu arbeiten und sich selbst zu versorgen, anstatt den Staat als Hauptversorger anzusehen. Er unterstrich die Bedeutung einer effizienten Sozialpolitik, die sicherstellt, dass Sozialleistungen nicht den Charakter eines „Lohns fürs Nichtstun“ annehmen.

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