Finanzen

Die Bafin im Fokus: Überwachung von Zertifikaten und US-Gewerbeimmobilien

Bafin erhöht Überwachung beim Verkauf von Zertifikaten

Die Finanzaufsicht Bafin intensiviert ihre Überwachung von Sparkassen und Banken im Zusammenhang mit dem Verkauf von Zertifikaten. Laut dem Bundesverband für strukturierte Wertpapiere (BSW) stieg das Vermögen in diesen komplexen Bankanleihen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent auf 112 Milliarden Euro. Insbesondere Sparkassen haben ihren Kunden Zertifikate eigener Unternehmen verkauft, die als teurere, riskantere und intransparentere Alternative zu anderen Anlageformen angesehen werden.

Bafin-Präsident Mark Branson betonte die Ernsthaftigkeit, mit der die Behörde diese Angelegenheit angeht. Die Aufsichtsbehörde analysiert derzeit das Produktangebot, die Beratung und den Verkauf von Zertifikaten, um sicherzustellen, dass sie im Einklang mit den Interessen der Verbraucher stehen. Es sei jedoch noch zu früh, um abschließende Schlussfolgerungen zu ziehen.

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Bei einer Vielzahl von weiteren Themen, die auf der Jahrespressekonferenz der Bafin diskutiert wurden, wies Branson darauf hin, dass der Preisverfall bei US-Gewerbeimmobilien noch nicht vorbei sei. Besonders deutsche Institute mit starkem Engagement auf dem US-Markt könnten weiteren Ausfällen bei Gewerbekrediten gegenüberstehen.

In Bezug auf die Untersuchungen zur Geldwäsche ergab eine Prüfung der Bafin im vergangenen Jahr, dass in acht Instituten, darunter auch die Deutsche Bank, erhebliche Mängel bei den Geldwäschekontrollen festgestellt wurden. Die Behörde hat nun Sonderbeauftragte eingesetzt, um die Beseitigung dieser Mängel zu überwachen. In einem aktuellen Fall in Hannover, bei dem möglicherweise 60 Millionen Euro über eine Partneragentur der Postbank gewaschen wurden, arbeitet die Bafin aktiv an der Aufklärung des Sachverhalts.

Zusätzlich zu den laufenden Untersuchungen und Überwachungsmaßnahmen kündigte Branson an, dass die Bafin Maßnahmen ergreifen werde, um kleine Banken zu entlasten. Dazu gehört unter anderem die Möglichkeit, bestimmte Berichtspflichten und Risikoindikatoren zu streichen, um den Verwaltungsaufwand für diese Institute zu reduzieren.

Abschließend betonte Branson die Bedeutung strenger Eigenkapitalregeln für Banken und Versicherer, um zukünftige Finanzkrisen zu vermeiden. Die Bafin setzt sich auch für eine klare Regulierung von nachhaltigen Finanzprodukten und die Verwahrung von Kryptowertpapieren ein, um Anlegern einen transparenten und sicheren Anlagemarkt zu gewährleisten.

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Lebt in Bremen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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