Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins weiterhin stabil in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent gehalten. Diese Entscheidung, die am 19. März 2025 bekannt gegeben wurde, stellt die zweite Sitzung in Folge dar, in der die Zinssätze unverändert bleiben. Die Zinspolitik der Fed zeigt sich seit Dezember konsequent auf diesem hohen Niveau, was auf anhaltende Inflationssorgen und Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld hinweist. Laut Focus könnte die aggressive Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump ein zentraler Faktor sein, der die Inflation anhebt und somit die wirtschaftliche Stabilität gefährdet.
Bei der Sitzung im Januar 2025 hatte die Fed bereits keinen Spielraum für Zinssenkungen gelassen. Die Aussage von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell, dass die Inflation als „etwas erhöht“ bezeichnet wurde, reflektiert die anhaltenden Herausforderungen, die die US-Wirtschaft plagen. Experten warnen, dass die unerwarteten Importzölle auf Waren aus Ländern wie Kanada, Mexiko und China die Preise erhöhen könnten und möglicherweise das Wachstum im Land bremsen, wie Kleine Zeitung berichtet.
Konjunkturprognose und Inflationsentwicklung
Die Fed hat ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2023 auf nunmehr 1,7 Prozent gesenkt, im Vergleich zu einer vorherigen Schätzung von 2,1 Prozent. Diese Anpassung wird als Reaktion auf mögliche Rezessionsängste angesehen, die unter anderem durch jüngste Aussagen von Trump geschürt werden. Typische Indikatoren eines Konjunkturabschwungs, wie steigende Arbeitslosigkeit und rückläufiger Konsum, sind bereits zu beobachten. Die Frage bleibt, ob die Fed in der Lage sein wird, ihre Zielinflationsrate von 2 Prozent aufrechtzuerhalten, während die durchschnittliche Teuerungsrate für 2023 nun auf 2,7 Prozent angehoben wurde, anstatt wie zuvor prognostiziert bei 2,5 Prozent zu stagnieren.
Besondere Aufmerksamkeit erregt die Kerninflation, die ohne die volatile Berücksichtigung von Lebensmittel- und Energiepreisen prognostiziert auf 2,8 Prozent steigt, ebenfalls erhöht im Vergleich zur vorherigen Schätzung von 2,5 Prozent. Die anhaltende Unsicherheit aufgrund der Zollpolitik und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürften weiterhin Einfluss auf die Zinsentscheidungen der Fed haben.
Marktreaktionen und Zukunftsausblick
Marktforscher haben gemischte Reaktionen auf die aktuelle Zinslage gezeigt. Während einige wie Felix Schmidt von der Berenberg Bank die Rezessionssorgen als übertrieben einstufen und auf den stabilen Arbeitsmarkt verweisen, gibt es doch erhebliche Bedenken gegenüber der insgesamt angespannten Situation. Das Konsumklima der Universität von Michigan hat im März unter den Inflationssorgen ebenfalls gelitten. Veränderungen in der Zinspolitik, speziell bei der Europäischen Zentralbank (EZB), könnten zusätzlich Einfluss auf die globalen Märkte nehmen, jedoch bleibt die EZB weiterhin besorgt über die Auswirkungen, die eine steigende Zinsbelastung auf die Wirtschaft haben könnte.
Insgesamt zeigt sich, dass die Fed auch weiterhin abwägen muss, wie sie ihre Geldpolitik anpassen kann, um sowohl die Inflation zu kontrollieren als auch das Wirtschaftswachstum zu fördern. Beobachter werden die Entwicklungen genau verfolgen, während sich die Märkte auf mögliche Zinsschritte im Laufe des Jahres einstellen.