Fairtrade Deutschland – Steigerung der Löhne und Umsätze im fairen Handel

Der Verein Fairtrade Deutschland präsentierte kürzlich seinen Jahresbericht mit erfreulichen Nachrichten aus dem Bereich des fairen Handels. Eine bemerkenswerte Entwicklung war der Anstieg der Löhne vieler Landarbeiter:innen, wodurch einige sogar die absolute Armut überwinden konnten. Besonders hervorgehoben wurde der Zuwachs der Einkommen von Kakao-Landarbeiter:innen in der Elfenbeinküste um 85 Prozent. Der Umsatz verzeichnete ebenfalls eine positive Entwicklung, mit einem Wachstum um 8,5 Prozent in Deutschland, dem größten Fairtrade-Markt, was einem Wert von rund 2,6 Milliarden Euro entspricht.

Um den steigenden Ansprüchen gerecht zu werden, begrüßt Fairtrade das deutsche sowie europäische Lieferkettengesetz, welches existenzsichernde Einkommen und Löhne als zentrale Elemente enthält. Existenzsichernde Löhne sind ein zentrales Ziel von Fairtrade, und der Verein verfolgt eine Strategie mit verschiedenen Maßnahmen, um dieses Ziel zu unterstützen. Die Diskussion über existenzsichernde Löhne und Einkommen zielt darauf ab, die Agenda so zu gestalten, dass nicht nur Fairtrade, sondern auch andere Organisationen an der Verwirklichung dieser Ziele arbeiten.

Ein wichtiger Schritt, um Unternehmen bei der Erfüllung der Fairtrade-Anforderungen zu unterstützen, wurde mit der Einführung der sogenannten HREDD-Kriterien (Human Rights and Environmental Due Diligence) unternommen. Diese Kriterien müssen von Unternehmen mit Fairtrade-Siegel schrittweise bis 2027 erfüllt werden. Aufgrund der finanziellen Herausforderungen für kleinere Unternehmen, diesen Standard zu erreichen, hat Fairtrade in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Forum Fairer Handel im Dezember einen Fonds ins Leben gerufen. Dieser Fonds mit einem Gesamtvolumen von 1,9 Millionen Euro soll Unternehmen dabei unterstützen, die Ziele bis 2027 zu verwirklichen.