Wirtschaft

Empörung in Deutschland und Italien: Bosch & Ariston-Firmen unter Gazprom-Aufsicht

Folgen der Zwangsverwaltung: Russlands Vorgehen gegen deutsche Firma sorgt für Empörung in Berlin

Die Entscheidung Russlands, die Bosch-Tochter BSH Household Appliances und die Tochterfirma der italienischen Heiztechnik-Firma Ariston Thermo Group unter die vorläufige Aufsicht des Konzerns Gazprom zu stellen, hat zu empörten Reaktionen aus Deutschland und Italien geführt. Das Auswärtige Amt verurteilte die Zwangsverwaltung und behielt sich gemeinsam mit Italien weitere Maßnahmen vor. Die italienische Regierung bestellte den russischen Botschafter ein, um gegen die Maßnahme zu protestieren.

Italien und Deutschland fordern eine Klarstellung zur Verstaatlichung der Ariston Thermo Group. Der italienische Außenminister Antonio Tajani erklärte, dass Italien in enger Abstimmung mit Brüssel und Deutschland agiere. Die Regierung stehe hinter den betroffenen Unternehmen und sei bereit, diese auf internationalen Märkten zu schützen. Ein EU-Sprecher bezeichnete das Vorgehen Russlands als weiteren Beweis für die Missachtung internationaler Gesetze und Regeln.

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Das Dekret von Staatschef Wladimir Putin überträgt die Kontrolle über alle Ariston-Aktien in russischen Unternehmen auf Gazprom Household Systems. Dies betrifft die Ariston Thermo Rus und die BSH Household Appliances, eine Tochtergesellschaft des Bosch-Konzerns. Eine Sprecherin von BSH Hausgeräte GmbH erklärte, dass das Unternehmen Gespräche mit Gazprom Household Systems führe und vorerst keine Stellungnahme abgeben werde.

Die Ariston Group zeigte sich von der Maßnahme überrascht und erwartet eine Erklärung. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland die Kontrolle über russische Tochtergesellschaften westlicher Unternehmen übernommen, darunter Danone und Carlsberg. Diese Übernahmen werden als Reaktion auf westliche Sanktionen dargestellt. Westliche Regierungen und Unternehmen haben die Verstaatlichung privater Unternehmen durch Russland verurteilt.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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