Einigung im Einzelhandel: Tarifabschluss für Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen

Nach über einem Jahr Verhandlungen haben sich Verdi und die Arbeitgeber im Einzelhandel in Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen auf einen Tarifabschluss geeinigt. Diese Einigung folgt der vorherigen Einigung in Hamburg, die am 8. Mai erzielt wurde. Der Tarifvertrag für die Beschäftigten im niedersächsischen Einzelhandel und in Bremen sieht eine Lohnerhöhung in drei Stufen vor. Die Löhne steigen rückwirkend zum 1. Oktober 2023 um 5,3 Prozent, zum 1. Mai 2024 um 4,7 Prozent und im dritten Tarifjahr ab dem 1. Mai 2025 um einen Festbetrag von 40 Euro und weitere 1,8 Prozent.

In Nordrhein-Westfalen beträgt die Laufzeit des Tarifvertrags 36 Monate und entspricht einer Gesamtentwicklung von 13,67 Prozent. Zusätzlich zur Lohnerhöhung erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro bei Vollzeittätigkeit, während Auszubildende 500 Euro erhalten. Trotz mehr als 700.000 Beschäftigten im Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen ist die Tarifbindung in der Branche nicht hoch, jedoch wird der Abschluss voraussichtlich für über die Hälfte der Beschäftigten gelten. Die Arbeitgeber betonen, dass der Tarifvertrag eine wichtige Richtschnur für viele Unternehmen in der Branche sei.

Die Tarifverhandlungen waren von zahlreichen Streikaktionen begleitet. Verdi hatte bundesweit eine Forderung von mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr eingebracht. Die erfolgreiche Einigung wurde von Tarifgeschäftsführerin Karin Schindler-Abbes als notwendig zur Erhaltung des Flächentarifvertrags im Einzelhandel bezeichnet. Verdi-NRW-Verhandlungsführerin Henrike Eickholt betonte die Auswirkungen des Abschlusses auf die Beschäftigten, wobei eine Verkäuferin brutto bis zu knapp 400 Euro mehr im Monat zur Verfügung haben wird. Dieser Tarifabschluss schafft auch Klarheit bezüglich der bisher getätigten freiwilligen Erhöhungen.