Wirtschaft

DIW-Studie widerlegt Behauptung: Strompreisanstieg nicht durch Atomausstieg – sondern andere Faktoren.

Die überraschenden Erkenntnisse der Ökonomen: Was steckt hinter dem klaren Ergebnis?

Das DIW (Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung) in Berlin führte eine Studie durch, um die Auswirkungen des Atomausstiegs auf die Strompreise in Deutschland zu untersuchen. Laut Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung für Energie, Verkehr und Umwelt am DIW, hat der Atomausstieg die Strompreise nicht wesentlich steigen lassen. Die Studie zeigt, dass das Abschalten der letzten Atomkraftwerke keine substanziellen Netzengpässe verursacht hat und die Preisspitzen der vergangenen Jahre nicht hauptsächlich darauf zurückzuführen sind.

Die Forschenden des DIW stellten fest, dass die fehlende Menge von 65 Terawattstunden, die durch das Abschalten der Atomkraftwerke entsteht, durch den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien und den rückläufigen Gesamtstromverbrauch ausgeglichen wurde. Laut Christian von Hirschhausen, Studiendirektor am DIW, führten kriegsbedingte Gaspreissteigerungen und Ausfälle französischer Kernkraftwerke zu den erhöhten Strompreisen, nicht jedoch der Atomausstieg.

Im Vergleich zu den Gesamtkosten der Atomkraft sind die möglichen minimalen Anstiege der Strompreise durch den Atomausstieg laut Claudia Kemfert vernachlässigbar. Die Forscher weisen darauf hin, dass die Kosten der Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle in der Debatte bisher nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Daher sehen sie Atomkraftwerke nicht als Option für die Energiewende an, da sie als teuer, risikoreich und unsicher gelten.

Die DIW-Ökonomen befürworten neben dem Atomausstieg auch einen Kohleausstieg bis 2030 und einen Ausbau erneuerbarer Energien. Sie halten es für realistisch, dass 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen und Gaskraftwerke einen Anteil von 18 Prozent haben könnten. Sie betonen die Bedeutung einer flexiblen Nachfrage, Speichermöglichkeiten und gegebenenfalls Stromimport, um Phasen mit geringer Stromerzeugung auszugleichen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

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Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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