Die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland stellt eine enorme Belastung für Menschen und Wirtschaft dar. Praktisch gesehen fehlt es an den grundlegenden Voraussetzungen, um eine Wehrpflicht überhaupt umzusetzen. Infolge jahrzehntelangen Einsparungen zeigt sich ein deutlicher Mangel an Infrastruktur innerhalb der Bundeswehr. Truppenübungsplätze, Kasernen und Unterkünfte sind nicht ausreichend, um zusätzliche Zehntausende von Wehrpflichtigen unterzubringen. Darüber hinaus würde die Erhöhung der Anzahl von Ausbildern erforderlich sein, um die notwendige Ausbildung zu gewährleisten.
Die Bundeswehr steht bereits unter erheblichem Druck aufgrund der bestehenden Verpflichtungen und Einsätze. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten sowie die Entsendung einer Brigade nach Litauen sind nur einige Beispiele für die zusätzliche Belastung, der die Bundeswehr derzeit ausgesetzt ist. Diese weiteren Herausforderungen bringen die Bundeswehr an die Grenzen ihrer Kapazität und lassen kaum Raum für die Integration einer Wehrpflicht.
Die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht würde nicht nur erhebliche Investitionen in die Infrastruktur erfordern, sondern auch eine erhebliche logistische und personelle Herausforderung darstellen. Angesichts der bestehenden Defizite und Belastungen, denen die Bundeswehr gegenübersteht, würden die zusätzlichen Anforderungen, die mit einer Wehrpflicht verbunden wären, zu einer unzumutbaren Belastung für die Menschen und die Wirtschaft führen. Es bleibt fraglich, ob die Bundeswehr derzeit in der Lage ist, eine solche Umstellung zu bewältigen, ohne die bereits bestehenden Verpflichtungen zu gefährden.