Wirtschaft

Die Geburtenzahlen sinken: Entlastung für Staat und Kommunen?

Die veränderte Familienplanung und ihre Auswirkungen auf die Rentenversicherung

Der demografische Wandel macht sich auch in den Geburtenzahlen bemerkbar, die 2023 ein Zehnjahrestief erreicht haben. Dies resultiert in erheblichen Einsparungen für den Staat und die Kommunen sowie einer spürbaren Entlastung bezüglich der benötigten Kita-Plätze und Schulklassen. Weniger Kinder bedeuten auch weniger Konkurrenz für Wohnung suchende Familien, was zu einer möglichen Entspannung auf dem Wohnungsmarkt führen könnte.

Ein bedeutender Vorteil geringerer Geburtenzahlen zeigt sich in der Altersversorgung und Rente. Da Eltern für jedes Kind zahlreiche Stunden unbezahlter Sorgearbeit leisten, könnte ein größerer Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung ohne Kinder mehr Zeit für bezahlte Arbeit aufbringen. Eine direkte Auswirkung wäre eine erhöhte Einzahlung in die Rentenkasse, da mit sinkenden Geburtenzahlen auch die Ausgaben für Kinder zurückgehen.

Die Diskussion um die Ausgaben für Kinder im Vergleich zu den Leistungen für ältere Menschen wird oft unter dem Aspekt des Generationenkonflikts betrachtet. Jedoch ist es volkswirtschaftlich unerheblich, ob Geld in die Unterstützung von Kindern oder in die Versorgung älterer Menschen fließt. Die Herausforderung liegt in der Anpassung des Arbeitsmarktes an die Geburtenraten, um sicherzustellen, dass geburtenschwache erwerbsfähige Generationen für geburtenschwache Rentnergenerationen sorgen können.

Der Geburtenrückgang 2022 und 2023, der möglicherweise von weiteren geburtenschwachen Jahrgängen gefolgt wird, wirkt sich auf die zukünftige Rentnerbevölkerung aus. Eine abnehmende Anzahl von Rentnern und Rentnerinnen könnte die Rentenkasse entlasten, wenn die eintretenden geburtenschwachen Erwerbstätigenjahrgänge die geburtenschwachen Rentnerjahrgänge unterstützen. Daher ist der Rückgang der Geburtenzahlen der letzten Jahre nicht als Problem anzusehen, sondern als Chance, die Rentenversicherung auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.

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Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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