Ab dem Jahr 2017 begannen die Großbetriebsprüfer der Finanz damit, sich intensiver mit der Frage zu befassen, ab wann man als Person als reich angesehen werden kann. Diese Überlegungen wurden angestoßen, nachdem die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) festgestellt hatte, dass es in vielen Ländern erhebliche Mängel bei der Besteuerung von Superreichen, auch als High Networth Individuals (HNWI) bekannt, gab. Die OECD forderte eine besondere Beachtung und Behandlung dieser Personengruppe durch die Finanzverwaltungen.
Eine Studie der OECD ergab, dass nur etwa ein Drittel der 56 untersuchten Länder spezielle Abteilungen für die steuerliche Behandlung von Superreichen in ihren Steuerbehörden eingerichtet hatten. Österreich gehörte nicht zu den Ländern, die über solche spezialisierten Abteilungen verfügten. Die Diskussion darüber, wie Superreiche besteuert werden sollten, erlangte somit sowohl national als auch international an Bedeutung.
Die Tatsache, dass die OECD auf diese Thematik aufmerksam gemacht hatte, führte dazu, dass die Finanzverwaltungen vieler Länder begannen, Maßnahmen zu ergreifen, um die steuerliche Situation von Superreichen genauer zu überprüfen. Durch gezielte Prüfungen und eine intensivere Überwachung sollten mögliche Steuerhinterziehungen oder andere Verstöße gegen steuerliche Vorschriften aufgedeckt werden. Dieser Schritt zeigte, dass Superreiche verstärkte Aufmerksamkeit seitens der Finanzbehörden erhielten.