Deutschland bleibt weiterhin von wirtschaftlichem Wachstum abgeschnitten, wie die jüngste Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) verdeutlicht. Im Gegensatz zu Ländern wie Frankreich, Italien, Großbritannien, den USA, Japan und China, die alle für 2024 ein Wachstum ihrer Wirtschaft erwarten können, stagniert die deutsche Wirtschaft. Diese Entwicklung wird vor allem durch rückläufigen Außenhandel und fehlende Investitionen beeinflusst.
Die weltweite Nachfrage nach Investitionsgütern, ein zentraler Bestandteil der deutschen Exportwirtschaft, bleibt aufgrund der geopolitischen Lage schwach. Dies führt zu einem Rückgang im Maschinenbau und erschwert das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland. Trotz einer stabilen Energiepreislage sind die Kosten nach wie vor hoch. Zudem sind die Arbeitskosten in den letzten Jahren deutlich gestiegen, während die Arbeitsproduktivität langsam abnimmt.
Die Bauwirtschaft leidet besonders unter der verhaltenen Entwicklung, wobei die Bruttowertschöpfung weiterhin unter dem Niveau von 2019 liegt. Die schwierigen Rahmenbedingungen in Deutschland, darunter hohe Steuern, Bürokratie und fehlende politische Impulse für Investitionen, verringern die Attraktivität des Standorts im internationalen Wettbewerb. Die schwachen Anlageinvestitionen der Unternehmen um 1 ½ Prozent im Jahr 2024 verdeutlichen diese Problematik.
Trotz dieser herausfordernden Lage zeigt sich eine leichte Steigerung im privaten Konsum, getrieben durch niedrigere Inflationsraten und stabile Arbeitsmärkte. Dennoch reicht dieser Anstieg nicht aus, um einen echten wirtschaftlichen Aufschwung zu generieren. Experten betonen die Notwendigkeit von Investitionen, um die deutschen Potenziale zu nutzen und die Standortbedingungen zu verbessern. Eine langfristige Steigerung der Wirtschaft hängt davon ab, dass Deutschland zukunftsorientierte Maßnahmen ergreift, um die aktuellen Herausforderungen zu überwinden.