Wirtschaft

Deutscher Ärztetag in Mainz: Streit um Gesundheitspolitik und Reformen

Kampf um das Gesundheitswesen: Ärzte im Widerstand

Der Deutsche Ärztetag in Mainz begann mit aufgebrachten Protesten von Medizinern und Pflegekräften, die die Missstände im Gesundheitswesen anprangerten. Die Demonstranten kritisierten den Mangel an Personal, schlechte Arbeitszeiten und unzureichende Vergütung. Trotz des Wunsches von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, mit den Demonstranten zu sprechen, verweigerten sie sich dem Dialog, ebenso wie einer Rede von Ärztetagspräsident Klaus Reinhardt. Im Gegensatz dazu führten Politiker und Ärzte drinnen in der Halle Gespräche, um Themen im Zusammenhang mit der Gesundheitsversorgung zu diskutieren.

Die Eröffnungsveranstaltung des 128. Bundesärztetags betonte Werte wie Demokratie und Toleranz, jedoch wurden draußen am Rheinufer zunehmend unfreundliche Töne wahrgenommen. Lauterbach hob die Bedeutung des Dialogs hervor und betonte die Notwendigkeit, miteinander zu sprechen. Die Hauptredner Reinhardt und Lauterbach bezeichneten sich gegenseitig als Kollegen und betonten die Strukturprobleme in der Gesundheitsversorgung.

Reinhardt kritisierte die Empfehlung, die Weiterbildung über Quoten zu steuern, als Einstieg in sozialistisches Verteilungsdenken. Er forderte einen ressortübergreifenden Ansatz und einen Gesundheitsgipfel im Kanzleramt. Die Reform der Gebührenordnung für Ärzte zu Privatabrechnungen schreitet fortschreitend voran, jedoch wurde Lauterbach aufgefordert, aktiv daran mitzuwirken. Bürokratieabbau wurde als gemeinsames Interessensgebiet von Ärzten und Politik betrachtet, wobei die Schaffung von mehr Studienplätzen und Anreizen für reaktivierbare Ärzte im Ruhestand zur Debatte standen.

Die Diskussion um gedeckelte Budgets für Hausärzte und Fachärzte sowie Regulierungen für Medizinische Versorgungszentren wurden ebenfalls erörtert. Lauterbach stimmte zu, Maßnahmen gegen rein gewinnorientierte Investoren zu prüfen. Die Cannabis-Legalisierung und die Notwendigkeit einer Reform der Zulassungsregeln und des Berufsattraktivität standen im Mittelpunkt der Diskussion. Insgesamt zeigte sich ein breites Spektrum an Themen und Meinungen auf dem Bundesärztetag in Mainz.

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Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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