Die deutsche Wirtschaft ist zu Jahresbeginn mit einem leichten Wachstum gestartet, was Hoffnungen auf eine Erholung nach der Flaute im Jahr 2023 weckt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg in den ersten drei Monaten um 0,2 Prozent an, getragen vor allem von steigenden Bauinvestitionen und einem Zuwachs bei den Exporten. Dennoch wird nicht mit signifikanten Sprüngen gerechnet, da der schwache Welthandel und ein Investitionsstau innerhalb Deutschlands die Exportnation beeinträchtigen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck plädiert für eine Reform der Schuldenbremse, um ein kurzfristiges Entlastungsprogramm zur Ankurbelung der Wirtschaft zu finanzieren. Die Stimmung sowohl im Einzelhandel als auch bei den Betrieben verbesserte sich im April, was auf einen positiven Trend hinweist. Die Bundesregierung erhöhte ihre Wachstumserwartungen für das Gesamtjahr 2024 leicht von 0,2 Prozent auf 0,3 Prozent.
Trotz Anzeichen einer konjunkturellen Erholung bleiben strukturelle Schwächen bestehen. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren für Deutschland im Gesamtjahr 2024 lediglich ein Wachstum von 0,1 Prozent. Die exportorientierte Wirtschaft des Landes litt unter der Abkühlung der Weltkonjunktur sowie den hohen Energiepreisen und Zinsniveaus. Es wurde auch ein Fachkräftemangel und übermäßige Bürokratie beklagt.
Im Vergleich zu anderen Euro-Schwergewichten verzeichneten Deutschland und Frankreich im ersten Quartal ein Wachstum von jeweils 0,2 Prozent, während Italien mit 0,3 Prozent und Spanien mit 0,7 Prozent Zuwachs die Nase vorn hatten. Die leichte Rezession, in die Deutschland 2023 geriet, wird als schwerwiegende Herausforderung betrachtet, die ohne wachstumsfördernde Reformen langfristig bestehen bleiben könnte.