Wirtschaft

Deutsche Wirtschaft 2024: Stagnation trotz globalen Aufschwung – Was fehlt Deutschland?

Deutschlands Wirtschaftsstagnation: Was sind die Gründe und wie kann der Aufschwung gelingen?

Die neueste Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass Deutschland weiterhin Schwierigkeiten hat, sich von der Krise zu erholen. Nach einer Rezession im letzten Jahr stagniert die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024. Im Gegensatz dazu können Länder wie Frankreich, Italien, Großbritannien, die USA, Japan und China mit einem Wachstum ihrer Wirtschaft rechnen.

Ein Hauptproblem für Deutschland ist der rückläufige deutsche Außenhandel, der seit Herbst 2022 unter Druck steht und zuletzt sogar unter dem Niveau von 2019 lag. Obwohl der Welthandel laut IW-Prognosen in diesem Jahr um etwa ein Prozent wachsen wird, profitiert die exportorientierte deutsche Wirtschaft nur begrenzt von diesem globalen Aufschwung.

Daniel Wom Webdesign

Es gibt verschiedene Gründe für die schleppende Konjunktur in Deutschland. Die globale Nachfrage nach deutschen Investitionsgütern bleibt aufgrund der geopolitischen Situation schwach, was sich besonders im Maschinenbau bemerkbar macht. Zudem sind die Energiepreise zwar stabilisiert, jedoch nach wie vor höher als vor der Energiekrise. Auch die Arbeitskosten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, während die Arbeitsproduktivität gesunken ist.

Die Bauwirtschaft wird ebenfalls von der trüben Konjunktur beeinträchtigt, da die Bruttowertschöpfung im Jahr 2024 fast zehn Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen wird. Dies zeigt, dass die Konjunkturaussichten für Deutschland insgesamt nicht rosig sind, da rückständige Rahmenbedingungen und fehlende Investitionsimpulse die Wettbewerbsfähigkeit des Landes beeinträchtigen.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es zumindest beim privaten Konsum einen positiven Trend. Aufgrund niedrigerer Inflationsraten und einer insgesamt stabilen Arbeitsmarktlage steigen die Realeinkommen der Haushalte, was wiederum die Konjunktur unterstützt. Allerdings betont IW-Konjunkturexperte Michael Grömling, dass für einen echten Aufschwung auch Investitionen dringend erforderlich sind. Es besteht Bedarf an einem angebotspolitischen Anschub, um die Standortbedingungen zu verbessern und das Potenzial Deutschlands voll auszuschöpfen.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"