Wirtschaft

Deutsche Autohersteller kämpfen gegen Strafzölle auf Elektroautos aus China

BMW-Chef Zipse kritisiert EU-Strafzölle gegen China: Ist Europa wirklich bedroht?

Die deutschen Autohersteller, darunter auch BMW-Chef Oliver Zipse, setzen sich gegen die mögliche Einführung von Strafzöllen auf importierte Elektroautos aus China ein. Zipse warnt davor, dass solche Zölle der deutschen Industrie mehr schaden würden als dem chinesischen Markt. Er betont, dass über die Hälfte der Importe aus China nach Europa von deutschen Autoherstellern stammt und das Einführen von Strafzöllen sich negativ auf die deutsche Industrie auswirken würde.

Die EU-Kommission prüft seit Oktober, ob China seine Autoindustrie übermäßig subventioniert. Dazu wurden umfangreiche Fragebögen an mehrere Autohersteller gesendet, darunter auch BMW. Chinesische Elektroauto-Hersteller haben aufgrund von Überkapazitäten Druck, ihre Fahrzeuge zu exportieren, und haben den europäischen Markt im Visier, da die USA chinesische Importe abschotten.

Daniel Wom Webdesign

Zipse widerspricht Bedenken über die Dominanz chinesischer Hersteller in Europa und Deutschland, da ihr Marktanteil dort deutlich unter einem Prozent liegt. Er warnt davor, zu ängstlich zu handeln und fordert ein selbstbewussteres Auftreten der Europäischen Union. Sollten die Strafzölle eingeführt werden, hängt die Höhe des Aufschlags von den erhaltenen Subventionen der Unternehmen ab.

Die EU-Kommission wird bis spätestens 4. Juli über die Einführung der Strafzölle entscheiden. Diese Entscheidung wäre vorläufig und müsste von den Mitgliedsstaaten bis November bestätigt werden. Chinesische Hersteller versichern, dass mögliche Erhöhungen der Importzölle nicht auf die Kunden umgelegt werden. Trotz geringer Marktanteile chinesischer Marken in Deutschland warnt die EU-Kommission vor einer möglichen Gefahr für die heimische Autoindustrie.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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