Wirtschaft

Der Mythos der steigenden Strompreise: Fakten zum Atomausstieg

Der Mythos entlarvt: Strompreise und Atomkraft - was sagt die Studie wirklich aus?

Der Atomausstieg in Deutschland bleibt weiterhin ein kontroverses Thema, das Politiker, Wissenschaftler und die Öffentlichkeit spaltet. Ein zentraler Punkt der Diskussion ist, ob die Abschaltung von Atomkraftwerken zu einem Anstieg der Strompreise geführt hat. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) unter der Leitung von Claudia Kemfert kommt zu dem Schluss, dass der Atomausstieg keine signifikanten Auswirkungen auf die Strompreise hatte.

Die Untersuchung des DIW verwendete zwei Szenarien: eines mit und eines ohne die sechs verbliebenen Atomkraftwerke. Das Fazit der Studie besagt, dass das Abschalten der Kernkraftwerke nicht maßgeblich zu Preisspitzen beigetragen oder bedeutende Netzengpässe verursacht hat. Die fehlende Strommenge wurde von fossilen Brennstoffen kompensiert, was zu einem höheren CO₂-Ausstoß geführt hätte, wenn nicht zeitgleich erneuerbare Energien ausgebaut worden wären und der Stromverbrauch generell zurückgegangen wäre.

Die Leiterin der DIW-Abteilung für Energie, Verkehr und Umwelt, Claudia Kemfert, betonte, dass mögliche minimal steigende Strompreise aufgrund des Atomausstiegs im Vergleich zu den Gesamtkosten der Atomkraft vernachlässigbar seien. Sie führt die Argumentation weiter, indem sie die Kosten für die Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle als erheblich und zunehmend problematisch für die Zukunft bezeichnet.

Kemfert argumentiert zudem, dass Atomkraftwerke keine tragfähige Lösung für die Energiewende darstellen. Sie verweist auf mögliche Sicherheitsprobleme und Unvorhersehbarkeiten sowie die generelle Ungeeignetheit von Atomkraftwerken, um flexibel auf die schwankende Nachfrage nach Energie zu reagieren. Das DIW schlägt stattdessen einen verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien und einen Kohleausstieg bis 2030 vor, um die Energiewende in Deutschland erfolgreich umzusetzen.

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Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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