Wirtschaft

Chinas Staatspräsident Xi Jinping in Paris: Investitionen in Ungarns Autoindustrie im Fokus

Chinas Plan B für E-Autos: Wie Ungarn zum Brückenkopf der chinesischen Autoindustrie in Europa wird

Beim Besuch von Chinas Staatspräsident Xi Jinping in Paris dreht sich wirtschaftspolitisch alles um die Strafzölle auf Elektroautos, die von der Europäischen Union vorbereitet werden. Französische und deutsche Unternehmen, maßgebliche Akteure in der europäischen Autoindustrie, streben danach, den Markt für Elektroautos in Europa gegenüber der Konkurrenz aus China zu verteidigen. Diese wird als technisch überlegen und kostengünstiger angesehen. Vor Xis Besuch reisten Bundeskanzler Olaf Scholz und Präsident Emmanuel Macron nach Paris, um ihre Position zu diesem und anderen wichtigen Themen abzustimmen.

Der zweite Teil von Xis Reise führt ihn nach Serbien, Ungarn und Frankreich. In Ungarn, einem Land mit besonders engen Beziehungen zu China und Russland, werden chinesische Unternehmen, insbesondere im Bereich der Autoindustrie, stark gefördert. Die Investitionen zielen darauf ab, Ungarn als Drehscheibe für chinesische Autobauer bei der Eroberung des europäischen Marktes zu etablieren. Xi wird voraussichtlich eine bedeutende Auto-Investition in Ungarn ankündigen, wodurch Great Wall Motors eine Autofabrik im Land errichten will.

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Das Ziel Ungarns ist es, ein wichtiger Standort für die europäische Autoindustrie zu werden. Bereits jetzt baut BYD Auto, der weltweit größte Hersteller von Elektroautos, eine Fabrik in Szeged, um Elektroautos für den europäischen Markt herzustellen. Die chinesische Autoindustrie zeigt verstärktes Interesse an Ungarn, da Investitionen in diesem Land dazu beitragen können, die Strafzölle der EU zu umgehen. Viktor Orbáns Politik, die auf enge Beziehungen zu China und Russland abzielt, stellt eine Herausforderung für die Europäische Union dar, die wegen Orbáns Verletzungen rechtsstaatlicher Prinzipien besorgt ist.

Ungarn plant, sich als Produktionsstandort für E-Auto-Batterien zu etablieren, wobei chinesische Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen. Unternehmen wie CATL errichten Batteriefabriken in Ungarn, um den europäischen Markt zu bedienen. Deutsche Autohersteller, die bereits in Ungarn produzieren, drängen darauf, chinesische Batteriehersteller in Europa anzusiedeln. Lokale Bedenken hinsichtlich Umweltauswirkungen und fehlender Innovationen in der Batterieindustrie werden von Umweltschützern und Beobachtern geäußert. Es besteht die Sorge, dass Ungarn als billige Werkbank für chinesische Konzerne fungiert, anstatt eigene innovative Batterietechnologien zu fördern.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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