Wirtschaft

Chinas Flugzeugmacher: Herausforderer für Boeing und Airbus?

Aufstieg von Embraer und Comac: Wie ergreifen sie die Chance von Boeings Schwäche?

Wenn Airlines Flugzeuge kaufen, tun sie das in der Regel bei Boeing oder bei Airbus. Doch das Duopol ist geschwächt. Neben der brasilianischen Embraer wittert jetzt auch der chinesische Hersteller Comac seine Chance im Westen.

Die Chefs von Boeing stehen erneut in der Kritik. Die Sicherheitsmängel bei der Produktion des 787 Dreamliners haben zu öffentlichen Beanstandungen geführt. Dies wirft ein weiteres Schlaglicht auf die fragwürdige Arbeitskultur des Unternehmens. Vorfälle wie die Notausgang-Tür, die bei einer Alaska Airlines Maschine herausgerissen wurde, haben die Missstände im Qualitätsmanagement von Boeing offengelegt.

Kunden wie Emirates sind öffentlich unzufrieden mit den Betriebsproblemen und der verspäteten Auslieferung neuer Flugzeuge. Boeing hat in diesem Jahr bereits einen massiven Börsenwertverlust von 30 Prozent erlitten, während die Aktien von Airbus und Embraer hingegen zweistellig gestiegen sind.

Boeing wird unter Druck gesetzt, grundlegende Reformen einzuleiten, angefangen mit einer neuen Betriebskultur. Die Führung des Unternehmens hat zugesichert, Änderungen vorzunehmen, darunter die Suche nach einem neuen CEO. Doch diese Veränderungen erfordern Zeit und Geld, was sich in einem Verlust von 355 Millionen Dollar im ersten Quartal 2024 niederschlug.

Bezüglich Embraer zeigt sich eine viel versprechende Zukunftsperspektive. Das brasilianische Unternehmen hat in fast drei Jahrzehnten einen breiten Kundenstamm aufgebaut und seinen Marktanteil gestärkt. Mit großen Aufträgen von Kunden wie American Airlines steht Embraer gut da und erwägt sogar die Entwicklung eines neuen Jets, der es mit Größen wie der Boeing 737 und dem Airbus A320 aufnehmen kann. Dies könnte eine ernsthafte Konkurrenz für die Branchendominatoren darstellen.

Im Vergleich dazu hat Comac, der chinesische Flugzeughersteller, noch einen längeren Weg vor sich, um im Westen Fuß zu fassen. Trotz der Einführung des Regionaljets vom Typ ARJ21 im Jahr 2016 und der neuen C919 für Kurzstreckenflüge, stehen sowohl branchenweite Produktionsengpässe als auch Zertifizierungshürden in den USA und Europa dem Aufstieg von Comac im Weg. Dennoch sollten die langfristigen Ambitionen des chinesischen Unternehmens nicht unterschätzt werden, da es darauf abzielt, auch international anerkannte Flugzeugmodelle zu entwickeln.

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Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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