Wirtschaft

Chinas Bauteile in Russlands Citroën C5 Aircross: Wie geht das?

Wie gelangen europäische Autos trotz Sanktionen nach Russland? Ein Blick auf die Hintergründe.

Stellantis hat sich aus Russland zurückgezogen, aber in Kaluga, südwestlich von Moskau, wird weiterhin der Citroën C5 Aircross montiert. Trotz der wirtschaftlichen Eiszeit zwischen Russland und dem Westen hat ein globales Wirtschaftsgeflecht die Produktion dieser Modelle ermöglicht. Die russische Firma Automotive Technologies hat die Produktion der Citroën C5 Aircross-Serie aufgenommen und plant die Auslieferung der Fahrzeuge ab Mai 2024.

Bereits im Februar wurde darüber berichtet, dass Bauteile aus China verwendet wurden, um das Citroën-Modell in der ehemaligen Stellantis-Fabrik in Kaluga zusammenzubauen. Obwohl Stellantis offiziell die Kontrolle über seine Einheiten in Russland verloren hatte, produziert Automotive Technologies weiterhin die Fahrzeuge, darunter auch den C5 Aircross. Diese Entwicklung zeigt auf, wie die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und China im Automobilsektor zunehmen, während westliche Unternehmen sich aus Russland zurückziehen.

Stellantis hat durch den Rückzug aus Russland einen Verlust von 144 Millionen Euro erlitten, konnte jedoch im Jahr 2023 einen Gewinn von 2,2 Milliarden Euro verzeichnen. Das Unternehmen war nicht in die Vorgänge in Kaluga involviert und wusste offenbar nichts über den Zusammenbau des Citroën-Modells mit chinesischen Bauteilen. Die Bauteile gelangen über ein Joint Venture mit Dongfeng aus China, wo Modelle von Stellantis gebaut und verkauft werden.

Die Herkunft der Bauteile und mögliche Auswirkungen der westlichen Sanktionen auf Russland sind noch unklar. Doch die Nutzung von chinesischen Komponenten hat in diesem Zusammenhang eine geringere Bedeutung. Sogar Originalbauteile deutscher Premiumhersteller fanden über Drittstaaten den Weg nach Russland. Die Produktion des Citroën C5 Aircross in Kaluga verdeutlicht das komplexe Zusammenspiel von globalen Wirtschaftsbeziehungen im Automobilsektor.

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Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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