Der Absatz von Champagner in Frankreich und international hat im Jahr 2024 einen deutlichen Rückgang von 9,2 Prozent verzeichnet. Dieser Rückgang spiegelt sich in einem Gesamtabsatz von 271,4 Millionen Flaschen wider, was im Vergleich zu 299 Millionen Flaschen im Vorjahr einen dramatischen Einbruch darstellt. Insbesondere der nationale Markt leidet unter einer politischen Krise und wirtschaftlicher Flaute, was zu einem Rückgang des Inlandsabsatzes auf 118,2 Millionen Flaschen führt, das entspricht einem Rückgang von 7,2 Prozent im Vergleich zu 2023. Dies berichtet Merkur.
Zusätzlich sind die Exporte von Champagner um 10,8 Prozent auf 153,2 Millionen Flaschen gesunken. Der Exportanteil macht damit 56,4 Prozent der Gesamtmenge aus und übersteigt die Verkäufe auf dem Inlandsmarkt. Maxime Toubart, Vize-Präsident des Champagner-Verbandes, beschreibt die Situation als indicativ für die Verbraucherlaune. Faktoren wie wirtschaftliche Unsicherheit, Inflation und weltweite Konflikte haben den Absatz maßgeblich beeinflusst.
Marktsituation und wirtschaftliche Einflüsse
Im Kontext dieser Entwicklungen wies die Analyse des Champagnermarktes auf ein Marktvolumen von 264,10 Millionen Litern im Jahr 2024 hin, mit einer prognostizierten jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 4,18 Prozent bis 2029. Dies steht im Kontrast zu den gegenwärtigen Marktentwicklungen, die stark von den Herausforderungen in der Wirtschaft geprägt sind. Laut Mordor Intelligence ist der asiatisch-pazifische Raum der am schnellsten wachsende Markt, während Nordamerika den größten Marktanteil hält.
Der französische Champagner darf nur in bestimmten Regionen, vornehmlich dem Champagne-Gebiet nordöstlich von Paris, angebaut werden. Wie berichtet, beträgt die Anbaufläche rund 34.000 Hektar, wobei die Verarbeitung der Trauben durch strenge Auflagen, einschließlich der Handernte, reguliert ist. Diese regionalen Gegebenheiten ergeben eine besondere Anfälligkeit für wirtschaftliche und politische Veränderungen.
Verändertes Konsumverhalten
Ein Teil des Rückgangs kann auch auf sich verändernde Konsumgewohnheiten zurückgeführt werden. Champagne wird zunehmend bei speziellen Anlässen wie Geburtstagsfeiern, Unternehmensfeiern und Abendessen konsumiert, während die Nachfrage nach Premiumprodukten ansteigt. Innovationsphänomene wie die Einführung von umweltfreundlichen Verpackungen, darunter die neue „Second-Skin“-Verpackung von Ruinart Champagne, die vollständig recycelbar ist, zeigen, dass sich der Markt an die Gegebenheiten anpasst. Verbraucher konsumieren zunehmend High-End-Produkte, was zum Anstieg des Absatzes in den nächsten Jahren beitragen könnte, trotz der aktuellen Krisen.
Das Wachstum des Online-Handels, unterstützt durch Apps für On-Demand-Lieferungen und eine steigende Anzahl von Bars und Restaurants, könnte ebenfalls eine Rolle bei der zukünftigen Entwicklung des Champagnermarktes spielen. Der Markt bleibt fragmentiert und wettbewerbsintensiv, was Innovationsdruck erzeugt und die Unternehmen zwingt, sich an die Bedürfnisse der Verbraucher anzupassen.
Für die kommenden Jahre zeigen die Marktforscher eine optimistische Perspektive, trotzdem bleibt die gegenwärtige Situation eine Herausforderung für die Champagnerindustrie, sowohl in Frankreich als auch international. Die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen werden entscheidend dafür sein, ob sich der Trend umkehren lässt. Mehr Informationen dazu finden Sie auf Wnoz.