Bundeskanzler Olaf Scholz hat die deutsche Wirtschaft dazu aufgefordert, trotz schwacher Konjunkturprognosen optimistisch zu bleiben. Er betont, dass die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern derzeit schlechter als die tatsächliche Lage sei. Scholz wies darauf hin, dass aufgrund geringerer Preissteigerungen die Zinsen möglicherweise sinken könnten. Zudem hob er hervor, dass die Beschäftigung auf einem Rekordhoch liege und selbst in Branchen wie dem Bau wieder eine positive Entwicklung zu erkennen sei. Der Appell des Bundeskanzlers richtet sich vor allem darauf, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken und keine negative Stimmung zu verbreiten.
Kritik aus der Industrie an der Regierungspolitik wurde ebenfalls angesprochen, insbesondere von BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Russwurm bemängelte, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern und EU-Nachbarn weniger gut abschneide und betonte die Notwendigkeit, das Augenmerk stärker auf Investitionen zu legen.
Scholz hält hingegen fest, dass die Bundesregierung bereits bedeutende Summen in die Infrastruktur, wie Straßen, Schienen und Glasfaseranschlüsse, investiert habe, mit weiteren Investitionen in Aussicht. Trotz Inflation und vorübergehenden Produktionsrückgängen bleibe die reale Bruttowertschöpfung in der Industrie stabil. Besonders mit Blick auf die Hannover Messe betonte Scholz die Bedeutung innovativer Technologien wie künstliche Intelligenz und nachhaltige Lösungen.
Die Messe wird von mehr als 300 Delegationen aus aller Welt besucht, wobei Norwegen als offizielles Partnerland in diesem Jahr innovative Technologien und nachhaltige Lösungen für die Industrieproduktion präsentiert. Die Veranstalter der Messe erhoffen sich in diesem Jahr eine Steigerung der Besucherzahlen im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren.