Wirtschaft

Beschäftigungsflaute in IT-Berufen: Fachkräftelücke halbiert sich – Experten warnen vor Aufschwungsbremse

Die IT-Branche in Deutschland: Wie sich die Fachkräftelücke halbiert hat und was das für die Zukunft bedeutet

Die Fachkräftelücke in IT-Berufen hat sich im ersten Quartal 2024 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr fast halbiert. Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft sind die offenen Stellen, die nicht mit passend qualifizierten Kandidaten besetzt werden konnten, um 46 Prozent auf 19.372 zurückgegangen. Im Bereich Informatik ist die Anzahl der offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel gesunken, während qualifizierte Arbeitslose um mehr als ein Viertel gestiegen sind. Diese Entwicklung wird hauptsächlich auf die wirtschaftliche Schwäche zurückgeführt, die dazu führt, dass Unternehmen Investitionen zurückhalten und IT-Projekte verschieben oder ganz absagen.

Trotz des Rückgangs bleibt der Bedarf an qualifizierten IT-Fachkräften in Deutschland hoch. Laut Studienautor Gero Kunath konnten insgesamt immer noch 37,2 Prozent der offenen Stellen in den IT-Berufen nicht besetzt werden. Die Fachkräftelücke insgesamt lag im März 2024 auf einem hohen Niveau, war jedoch rückläufig. Die Zahl der offenen Stellen für qualifizierte Fachkräfte betrug etwa 1,2 Millionen, knapp 4 Prozent weniger als im Vorjahr, während qualifizierte Arbeitslose um gut 9 Prozent auf etwa 1,1 Millionen stiegen.

Experten warnen davor, dass die Fachkräftelücke trotz des Rückgangs aufgrund der wirtschaftlichen Situation den langfristigen Aufschwung bremsen könnte. Der Rückgang der Fachkräftelücke wurde durch die erhöhte Zahl arbeitsloser qualifizierter Fachkräfte und weniger offene Stellen beeinflusst. Es wird erwartet, dass bei einer wirtschaftlichen Erholung die Engpässe wieder verschärft werden, was möglicherweise den Aufschwung beeinträchtigen könnte.