Wirtschaft

Baustreik: IG BAU kündigt erste Streiks seit 17 Jahren an – Was es für die Region bedeutet

Bauarbeiter streiken: Wie werden Betriebe und Baustellen lahmgelgt?

Der Versuch, den Tarifkonflikt im deutschen Baugewerbe zu schlichten, ist gescheitert, was nun zur Gefahr von Streiks führt. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat angekündigt, ab Montag, erstmals seit 17 Jahren, mit Arbeitsniederlegungen zu beginnen. Der Auftakt findet in Niedersachsen statt und wird anschließend auf weitere Regionen ausgeweitet, allerdings nicht flächendeckend, sondern „punktuell“ im gesamten Bundesgebiet.

IG-BAU-Chef Robert Feiger betonte die Entschlossenheit der Gewerkschaft, die Betriebe und Baustellen „massiv“ lahmzulegen. Dies geschieht als Reaktion darauf, dass die Bauunternehmen keine alternative Lösung gefunden haben. Die Arbeitgeber stehen nun vor der Wahl, ob Häuser und Wohnungen rechtzeitig fertiggestellt werden oder ob es aufgrund von Baustellen zu weiteren Verzögerungen kommt.

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Die Verhandlungsführer der Arbeitgeber, vertreten durch Uwe Nostitz, äußerten Bedenken bezüglich der Streiks, da sie zu Verzögerungen in Bauprojekten und wirtschaftlichen Schäden führen könnten, insbesondere in Zeiten der Konjunkturflaute. Der Baugewerbe-Verband Niedersachsen hat angekündigt, dass Mitgliedsfirmen auf den Arbeitskampf vorbereitet seien, jedoch bat er streikende Arbeitnehmer um angemessene Rücksichtnahme.

Die Hintergründe für die geplanten Streiks liegen in der gescheiterten Tarifschlichtung im Bauhauptgewerbe mit 930.000 Beschäftigten. Nachdem ein Schlichterspruch im April vorgeschlagen wurde, scheiterte die Umsetzung, was nun zu Arbeitsniederlegungen im ganzen Land führt. Der Bundestreik markiert das erste Mal seit 22 Jahren, dass es zu einem solchen flächendeckenden Streik in der Bauindustrie gekommen ist.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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