Wirtschaft

Autoproduktion in Russland: Citroën C5 Aircross made in China – eine Brücke zur neuen Wirtschaftsbeziehung

Die geheime Produktion von Raubkopien europäischer Autos in Russland: Ein unerwarteter Schritt in der Automobilindustrie.

Russland wird zu einem Drehkreuz für die Produktion von europäischen Automobilen, trotz des anhaltenden Konflikts mit dem Westen aufgrund des Ukraine-Kriegs. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Citroën C5 Aircross, der in Kaluga, südwestlich von Moskau, von dem russischen Unternehmen Automotive Technologies hergestellt wird. Dieser Umstand tritt auf, nachdem Stellantis, der europäische Autobauer, aufgrund von Sanktionen im Jahr 2022 die Produktion in Russland einstellen musste.

Automotive Technologies gab bekannt, dass die Serienproduktion des Citroën C5 Aircross im Werk in Kaluga gestartet ist und plant die Auslieferung der Fahrzeuge für Mai 2024. Das Unternehmen importierte mindestens 42 Bausätze aus China zur Montage des Citroën-Modells in der ehemaligen Stellantis-Fabrik. Obwohl die Bauteile nicht aus Frankreich, sondern von der chinesischen Dongfeng Motor Group stammen, werden weiterhin Autos des französischen Autobauers in dem Werk produziert.

Die zunehmenden wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Russland und China im Automobilsektor sind auch vor dem Hintergrund der westlichen Sanktionen gegen Russland zu beobachten. Chinesische Handelsdaten zeigen einen fast siebenfachen Anstieg der Autoexporte nach Russland im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022. Diese Entwicklung entspricht einem Wertzuwachs von etwa 10 Milliarden US-Dollar. Die Sanktionen und der Produktionsstopp in Russland führten zu einem Verlust von etwa 144 Millionen Euro für Stellantis, aber das Unternehmen konnte sich 2023 mit einem Gewinn von 2,2 Milliarden Euro erholen.

Trotz der Unklarheit, ob die gelieferten Bauteile unter westliche Sanktionen gegen Russland fallen, zeigt sich, dass die Automobilindustrie weiterhin Wege findet, um Teile von europäischen Autos in das Land zu bringen. China spielt hier eine zentrale Rolle, indem es Bauteile für europäische Autos bereitstellt und die Produktion in Russland unterstützt. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Komplexität der globalen Wirtschaftsbeziehungen und wie Unternehmen in der Automobilbranche flexibel agieren, um den Herausforderungen durch geopolitische Konflikte zu begegnen.

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Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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