Berlin – Ein intensiver Streit über die Sicherheit von Bahnbeschäftigten entwickelt sich wenige Wochen vor der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat von der Deutschen Bahn mehr Anstrengungen für die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefordert als bisher angekündigt.
Laut der EVG reicht eine pauschale Erhöhung des Sicherheitspersonals um 20 Prozent nicht aus. Die Gewerkschaft betonte, dass aufgrund von Studienergebnissen und der aktuellen alarmierenden Realität bereits für den regulären Sommer- und Tourismusverkehr ein erhöhter Bedarf an Sicherheitspersonal besteht.
Eine kürzlich von der EVG durchgeführte Umfrage unter Bahnbeschäftigten ergab, dass 64 Prozent der Befragten in den letzten zwölf Monaten Gewalt oder Feindseligkeiten erlebt haben. Angesichts der bevorstehenden Fußball-EM fordert die Gewerkschaft daher dringende „Sofortmaßnahmen“ zur Sicherheit.
EVG-Vorsitzender Martin Burkert drängt auf ein spezielles EM-Sicherheitsprogramm, das insbesondere auf die Bahnhöfe und öffentlichen Plätze abzielt. Dieses Programm soll sich an den Spielplänen, den Paarungen und den Fan-Bewegungen orientieren und die Sicherheitskräfte entsprechend mobilisieren.
Die Deutsche Bahn kündigte an, den Pool an Sicherheitskräften an Bahnhöfen und in Zügen für das Turnier um etwa 20 Prozent oder rund 900 Sicherheitskräfte aufzustocken. Trotz dieser Maßnahme mahnt die EVG weitere Anstrengungen zur Gewährleistung der Sicherheit der Beschäftigten an.