Die aktuelle Situation der Gasspeicher in Deutschland ist angespannt, da Russland die Gaslieferungen deutlich reduziert hat. Der aktuelle Füllstand der Erdgasspeicher beträgt 68,00 Prozent und hat sich im Vergleich zum Vortag um 0,09 Prozent verbessert. Die Entwicklung des Füllstands zeigt, dass im Dezember 2023 mit 97,22 Prozent noch eine hohe Kapazität vorhanden war, die bis zum 5. Mai 2024 auf 68,00 Prozent gesunken ist. Diese Zahlen werfen die Frage auf, ob Deutschland ausreichend Gasvorräte für den Winter hat.
Im Jahr 2023 hat Deutschland insgesamt 810.412 GWh Gas verbraucht, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um fünf Prozent bedeutet. Der Gasverbrauch variiert, wobei die höchsten Verbrauchswerte im Dezember und Januar zu finden sind. Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller erklärt, dass die Gasspeicher Deutschlands bei voller Kapazität den deutschen Gasbedarf etwa zwei kalte Wintermonate lang decken können.
Die Erdgasspeicher in Deutschland verfügen über ein Gesamtfassungsvermögen von etwa 23 Milliarden Kubikmetern Gas. Deutschland belegt damit weltweit den vierten Platz in Bezug auf die Speicherkapazität. Die Funktionsweise eines Gasspeichers umfasst das Filtern, Verdichten und Einlagern des Gases unter hohem Druck sowie das Erwärmen und Trocknen des Gases bei der Entnahme. Laut Gesetz müssen die Gasspeicher bestimmte Füllstandsvorgaben erfüllen, die bisher vorzeitig erreicht wurden.
Um einen möglichen Gas-Notstand zu verhindern, hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Maßnahmen ergriffen, um die Gasversorgung in Deutschland zu sichern. Ein finanzielles Hilfspaket sowie die Senkung der Umsatzsteuer für Erdgas sollen die steigenden Kosten abfedern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob Deutschland ausreichend auf die kommenden Herausforderungen im Energiebereich vorbereitet ist.