Die CDU und CSU hatten mit einer Online-Abstimmung kurz vor der Europawahl die Absicht, Unterstützung für die Rücknahme des Verbrenner-Verbots zu sammeln. Die Frage an die Bürger lautete: „Unterstützen Sie die Forderung zur Rücknahme des Verbrenner-Verbots?“ Mit 100.000 abgegebenen Stimmen bis Freitagabend zeigte sich das Ergebnis ernüchternd. Von den Teilnehmenden sprachen sich 84 Prozent gegen die Forderung aus, was die Unzufriedenheit der Wähler mit dem Vorhaben der Union deutlich macht.
Trotz intensiver Bemühungen von Spitzenpolitikern wie Friedrich Merz, Carsten Linnemann und Martin Huber, das Verbrenner-Aus zu rechtfertigen, stieß die Kampagne der Union auf erheblichen Widerstand. Diese Entscheidung steht im Gegensatz zu den Plänen von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, die ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr zulassen möchte. Diese Maßnahme bildet einen zentralen Bestandteil des Green Deals und wurde von der CDU kritisiert.
Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang äußerte sich kritisch zur CDU-Kampagne, die auch von der verkehrspolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion, Isabel Cademartori, als rückwärtsgewandt bezeichnet wurde. Beide betonen, dass die Bürger sich für klimafreundliche Mobilität einsetzen. SPD und Grüne sehen in der Planungssicherheit für die deutsche Automobilindustrie einen wichtigen Aspekt und befürworten daher das Festhalten am Verbrenner-Aus, obwohl einige Auto-Manager für flexiblere Regeln plädieren. Trotzdem betont Autoexperte Stefan Bratzel, dass echte Alternativen zum E-Auto langfristig nicht existieren.