Waiblingen

Energiepolitik im Fokus: Streit um Stromleitungen

Stromtrassen-Bau: FDP setzt auf Freileitungen

Der Bau von drei großen Stromleitungen für den Transport von Windstrom sorgt für kontroverse Diskussionen in der politischen Landschaft. Die FDP-Bundestagsfraktion hat sich nun für einen Umstieg von der bisher gesetzlich vorgeschriebenen Erdverkabelung auf Freileitungen ausgesprochen.

Michael Kruse, der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, betonte die Vorteile von Freileitungen. Er argumentiert, dass der Netzausbau mit Freileitungen kostengünstiger, schneller und mit weniger Eingriffen erfolgen könne. Erdkabel sollten seiner Meinung nach nur eingesetzt werden, wenn Freileitungen nicht zumutbar seien, beispielsweise in direkter Nähe von Wohngebäuden.

Niedersachsen besteht auf Erdkabeln

Während die FDP auf Freileitungen setzt, beharrt das von SPD und Grünen regierte Niedersachsen weiterhin auf Erdkabeln. Diese Position wird jedoch von der FDP kritisiert, da laut Kruse durch den Einsatz von mehr Freileitungen über 35 Milliarden Euro Netzentgelte eingespart werden könnten.

Der Streit um den Netzausbau betrifft insbesondere die drei Großprojekte Nord-West-Link, Süd-West-Link und Ost-West-Link, die den Windstrom von Norden nach Süden und Osten Deutschlands transportieren sollen. CDU/CSU sowie die Bundesländer Sachsen und Baden-Württemberg setzen sich dafür ein, den Vorrang der Erdverkabelung beim Bau von Hochspannungsleitungen aufzuweichen, der seit 2016 gilt.

Die Diskussion um die Wahl zwischen Erdkabeln und Freileitungen birgt weitreichende Auswirkungen auf die Energiepolitik und die Kosten des Netzausbaus. Es bleibt abzuwarten, welche Lösung sich letztendlich durchsetzen wird.